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Rechtsruck bei Präsidentenwahl in Chile möglich

Das südamerikanische Land steht vor einem Richtungswechsel. Viele Wähler sind mit der amtierenden Linksregierung unzufrieden. Die Themen Kriminalität und Migration bestimmten den Wahlkampf.

Im Mittelpunkt des Wahlkampfs standen die Themen Wirtschaft, Sicherheit und Migration.
Foto: Esteban Felix/AP/dpa

In Chile zeichnet sich bei der Präsidentenwahl ein politischer Richtungswechsel ab. Laut Umfragen lag die Kommunistin Jeannette Jara aus dem Regierungslager vor dem Rechtspolitiker José Antonio Kast, der Konservativen Evelyn Matthei und dem ultrarechten Johannes Kaiser. Trotzdem wird die ehemalige Arbeitsministerin Jara voraussichtlich die absolute Mehrheit verfehlen und somit den Sieg in der ersten Wahlrunde nicht erreichen.

Es sieht so aus, als ob der Kandidat aus dem rechten Lager bei der Stichwahl im Dezember in dem südamerikanischen Land gewinnen wird, da sich die Wähler der unterlegenen rechten Kandidaten um ihn versammeln werden.

Neben dem kommenden Präsidenten werden auch fast die Hälfte der Senatoren und alle 155 Abgeordneten neu gewählt. Heute sind etwa 15,8 Millionen Menschen zur Wahl aufgerufen. In Chile besteht Wahlpflicht. Die Wahllokale schließen um 18.00 Uhr (22.00 Uhr MEZ). Mit ersten Ergebnissen wird in der Nacht auf Montag gerechnet.

Sicherheit und Migration im Fokus des Wahlkampfs

Während vor vier Jahren der linke Präsident Gabriel Boric gewählt wurde, um die starken sozialen Unterschiede zu beheben sowie das Bildungs- und Gesundheitswesen zu verbessern, hat sich der Fokus mittlerweile verschoben. Im Zentrum des Wahlkampfes standen die Themen Sicherheit und Migration. Trotz der Tatsache, dass Chile immer noch eines der sichersten Länder der Region ist, hat die Kriminalität in einigen Bereichen zuletzt zugenommen.

Staatschef Boric kann aufgrund verfassungsrechtlicher Bestimmungen nach seiner vierjährigen Amtszeit nicht erneut kandidieren. Der kommende Präsident wird sein Amt am 11. März 2026 antreten.

dpa