Die Bundesregierung kämpft für Rückkehrmöglichkeit der Abgeschobenen nach Pakistan, während 2.000 Afghanen auf Ausreise warten.
Deutsche Afghanen abgeschoben: 211 Menschen nach Pakistan gebracht
Nach Angaben der Bundesregierung hat Pakistan in den letzten Tagen 211 Personen aus dem deutschen Aufnahmeprogramm für gefährdete Afghanen und Afghaninnen in ihr Heimatland abgeschoben. Ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin teilte mit, dass insgesamt etwa 450 Personen aus dem Programm zuvor von den pakistanischen Behörden festgenommen wurden, um abgeschoben zu werden.
Die deutschen Behörden haben durch Kontakte mit den pakistanischen Behörden erreicht, dass am vergangenen Wochenende 245 Menschen aus den Abschiebelagern wieder freigekommen sind.
Unterkunft für aus Pakistan abgeschobene Afghanen
Man hat in Afghanistan mit Unterstützung eines Dienstleisters eine Unterkunft für die Abgeschobenen organisiert. Die Bundesregierung ist derzeit im Gespräch mit den pakistanischen Behörden, um diesen 211 Personen die Rückkehr nach Pakistan zu ermöglichen.
Insgesamt warten mehr als 2.000 Afghanen im Rahmen der verschiedenen Aufnahmeprogramme auf eine Ausreise nach Deutschland. Sie sind etwa ehemalige Ortskräfte oder gelten als besonders gefährdet. Da die deutsche Botschaft in Kabul seit der Machtübernahme durch die islamistischen Taliban im August 2021 geschlossen ist, durchlaufen sie in Pakistan ein Prüfverfahren.
Innenministerium pocht auf Sicherheitsprüfungen
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hat letzte Woche erklärt, dass in jedem Einzelfall geprüft wird, ob eine rechtsverbindliche Verpflichtung zur Aufnahme besteht. Außerdem wird in jedem Fall eine Sicherheitsüberprüfung durchgeführt. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte, dass Mitarbeiter des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf) in Pakistan für die notwendigen Prüfungen zuständig sind.
Es wurde in der Vergangenheit häufig kritisiert, dass die Aufnahmeverfahren zu lange dauerten. In den letzten Monaten hatten die pakistanischen Behörden mehrere Afghanen vorübergehend festgenommen, die eine Aufnahmezusage für Deutschland erhalten hatten.