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«Reichsbürger»-Prozess: Video zu dramatischer Schießerei

Neun Männer sitzen in Stuttgart auf der Anklagebank. Sie sollen sich verschworen haben, um zu putschen. Einer soll auch geschossen haben. Die Dramatik ist auf einem Video zu sehen.

Ein Justizbeamter im Gerichtssaal in Stuttgart-Stammheim.
Foto: Bernd Weißbrod/dpa-Pool/dpa

Im Prozess gegen die mutmaßliche Terroristengruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß hat die Beweisaufnahme gegen einen mutmaßlichen «Reichsbürger» aus Reutlingen begonnen. Der Mann soll im März vergangenen Jahres bei einer Razzia gegen die Szene mehrfach mit einem halbautomatischen Schnellfeuergewehr auf Polizisten eines Spezialeinsatzkommandos geschossen und zwei von ihnen verletzt haben.

Der Mann im Alter von 47 Jahren wird daher vor dem Oberlandesgericht in Stuttgart wegen versuchten Mordes angeklagt. Die Bundesanwaltschaft betrachtet diesen Vorfall als Beweis für die Gefährlichkeit der Gruppe.

Das Video der Polizei, das am Mittwoch im Gericht gezeigt wurde, zeigt die dramatische Schießerei in der Wohnung des Mannes. Man hört Schreie, die Schüsse hallen durch das Treppenhaus, bevor sich die Polizei mit einem der getroffenen Beamten zunächst zurückzieht.

Auftakt von drei Mammutverfahren

Der Prozess in Stuttgart ist das erste von drei Mammutverfahren gegen die mutmaßliche Verschwörergruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß. Die insgesamt 26 Angeklagten sollen einen gewaltsamen Umsturz der Bundesregierung geplant haben. Als Oberhaupt einer neuen Staatsform hätte Reuß fungieren sollen. Auch Ex-Soldaten gehören zu den Beschuldigten.

In Stuttgart geht es vor allem um den militärischen Arm der Gruppe, der die Machtübernahme mit Waffengewalt hätte durchsetzen sollen. Den Angeklagten wird die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen und die sogenannte «Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens». Der Prozess gegen die mutmaßliche Führungsriege beginnt am kommenden Dienstag in Frankfurt.

Der Sportschütze, der in Stuttgart angeklagt ist, soll sich laut Bundesanwaltschaft spätestens im Juli 2022 der Vereinigung angeschlossen haben. Der 47-Jährige soll über ein Waffenarsenal verfügt haben – teilweise aus legalen Schusswaffen, teilweise handelte es sich um verbotene Waffen. Der Mann hatte angekündigt, im Prozess schweigen zu wollen.

dpa