Viele fliehen vor Gewalt und Konflikten und suchen nach einem besseren Leben. Doch Gewalt begleitet Migranten auch auf der Fluchtroute – viele bezahlen mit ihrem Leben, berichtet eine UN-Organisation.
Rekordzahl bei getöteten Migranten auf Fluchtrouten

Laut der UN-Organisation für Migration (IOM) sind im vergangenen Jahr weltweit so viele Todesfälle unter Migranten registriert worden wie noch nie. Im Jahr 2024 kamen mindestens 8.938 Menschen auf Fluchtwegen ums Leben.
Bereits im Vorjahr hatte die Organisation einen Rekord gemeldet, als sie 8.748 Opfer zählte. Im Jahr 2022 gab es nur 2016 mehr als 8.000 Todesopfer. Laut IOM kamen im letzten Jahr im Mittelmeer 2.452 Menschen ums Leben, was weniger ist als in den Jahren 2016, 2017 und 2023.
Gewalt und Gefahren
Die Erhebungen der IOM existieren seit 2014. Seitdem sind mehr als 74.000 Migranten als tot oder vermisst gemeldet. Die Organisation geht davon aus, dass die tatsächliche Zahl noch viel höher ist. Nicht alle Opfer werden gefunden und registriert. Die Zahl der weltweit registrierten Todesopfer steigt seit fünf Jahren kontinuierlich.
Die IOM berichtet, dass seit 2022 mindestens zehn Prozent der Todesfälle auf Gewalt zurückzuführen sind. Migranten werden oft von Menschenschmugglern und Banden drangsaliert, um Geld zu erpressen. Andere werden von Behörden aufgegriffen und unter verheerenden Bedingungen in Lagern, wie in Libyen, festgehalten. Manche sterben bei dem Versuch, mit oft kaum seetüchtigen Booten die Küsten anderer Länder zu erreichen.
Definition Flüchtlinge – Migranten
Gemäß der Definition der IOM sind Migranten alle Personen, die ihren Wohnort verlassen – unabhängig von Gründen, Dauer oder ob sie es freiwillig oder unfreiwillig tun. Einige beantragen Asyl, da sie vor Krieg oder Verfolgung geflohen sind. Laut Definition sind Flüchtlinge daher auch Migranten, aber nicht alle Migranten sind Flüchtlinge.