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Renten sollen um 3,7 Prozent steigen

Die Rente kostet in Deutschland immer höhere Milliardensummen – kaum ein Politiker leugnet Reformbedarf. Im kommenden Jahr können die Rentner erneut auf etwas höhere Überweisungen hoffen.

Die Rente soll im kommenden Jahr um rund 3,7 Prozent steigen. (Archivfoto)
Foto: Fernando Gutierrez-Juarez/dpa

Die Renten der rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland werden voraussichtlich im nächsten Juli um 3,7 Prozent steigen. Alexander Gunkel, der Vorsitzende des Bundesvorstands der Deutschen Rentenversicherung, bestätigte die entsprechenden Zahlen, die bereits im Oktober bekannt gegeben wurden. Entscheidend ist vor allem die Steigerung der Bruttolöhne je Arbeitnehmer um 3,6 Prozent. Insgesamt werden die Ausgaben voraussichtlich vier Milliarden Euro über den Einnahmen der Rentenversicherung dieses Jahr liegen, wie Gunkel erklärte.

Für die Betroffenen bedeutet das etwas mehr Geld im Portemonnaie. Eine Rente von 1.000 Euro würde damit rechnerisch um 37 Euro steigen. «Sollte die Inflationsrate wie erwartet bei 2,1 Prozent liegen, wird die Kaufkraft der Renten auch im kommenden Jahr spürbar steigen», sagte Gunkel.

In diesem Sommer stiegen die Renten um 3,74 Prozent. Gunkel gab den Wert für 2026 mit genau 3,73 Prozent an. Die genaue Höhe der Rentenanpassung wird jedoch erst im Frühjahr feststehen, wenn alle Daten insbesondere über die Löhne in Deutschland vorliegen.

Gunkel kritisiert Beitragserhöhung 

In zentralen Details übte Gunkel deutliche Kritik an den Rentenplänen der Bundesregierung, mit denen unter anderem das Absicherungsniveau der Rente bis 2031 bei 48 Prozent gehalten werden soll. Dabei geht es um den erwarteten Anstieg des Beitragssatzes voraussichtlich um 1,2 Prozentpunkte auf 19,8 Prozent im Jahr 2028 – «der erste Beitragsanstieg seit 2007», wie Gunkel erläuterte.

Der Grund dafür ist, dass die Rentenkasse mit dem Rentenpaket finanziell auch etwas besser ausgestattet werden soll. Die untere Grenze für ihre Reserve, die Nachhaltigkeitsrücklage, soll angehoben werden. Gunkel begrüßte die geplante Vergrößerung dieses Puffers. Schwankungen bei der Liquidität sollen so besser ausgeglichen werden.

Wer zahlt größeren finanziellen Puffer?

Gunkel ist jedoch mit der Finanzierung nicht zufrieden. Der Beitragssatz soll in drei Jahren von 18,6 auf 19,8 Prozent steigen, ohne dass mehr Geld vom Bund fließt. Der Arbeitgebervertreter der Renten-Selbstverwaltung forderte, die Zusatzkosten für die Erhöhung der Mindestrücklage sollten zwischen Bund und Beitragszahlern aufgeteilt werden. Gunkel verlangte, dass die Pläne vor dem erwarteten Beschluss des Rentenpakets im Bundestag im Dezember noch überarbeitet werden sollen.

Die Koalition plant im nächsten Jahr, grundlegende Reformen durch eine Rentenkommission einzuleiten.

dpa