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Rekordhoch: Renten steigen um 4,57 Prozent

Inflation frisst Erhöhung nicht auf – Rentenanpassung maßgeblich durch gute Lohnabschlüsse beeinflusst.

Erstmals seit Jahren frisst die Inflation die Rentenerhöhung nicht auf (Symbolbild).
Foto: Fernando Gutierrez-Juarez/dpa

Die Renten in Deutschland werden ab dem 1. Juli um 4,57 Prozent erhöht. Der Bundesrat hat am Freitag die entsprechende Verordnung des Bundesarbeitsministeriums genehmigt. Erstmals erfolgt die Erhöhung für die über 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Ost und West gleichzeitig. Eine Rente von 1000 Euro erhöht sich somit um 45,70 Euro.

Im letzten Herbst hatten die offiziellen Schätzer noch mit einem Plus von nur etwa 3,5 Prozent gerechnet. Hauptgründe für die höhere Erhöhung sind der stabile Arbeitsmarkt in Deutschland und gute Lohnabschlüsse. Entscheidend für die Rentenanpassung waren Lohnsteigerungen von 4,72 Prozent.

Inflation geringer

Erstmals seit Jahren frisst die Inflation die Erhöhung nicht auf. Die Inflationsrate in Deutschland lag im Mai bei 2,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. In den vergangenen zwei Jahren war die Rentenerhöhung hinter der Inflation zurückgeblieben, im Jahr davor hatte es im Westen eine Nullrunde gegeben und im Osten nur eine minimale Erhöhung.

Im Jahr 2023 stiegen die Altersbezüge in den alten Ländern um 4,39 Prozent und im Osten um 5,86 Prozent. Dadurch waren die Renten jedoch bereits im vergangenen Jahr ausgeglichen. Dies geschah früher als geplant, da die Löhne im Osten zuvor deutlich stärker gestiegen waren als im Westen.

Rentenpaket soll bis Oktober beschlossen werden

Gemäß dem aktuellen Rentenversicherungsbericht werden die Renten in Zukunft in geringerem Maße steigen. Der Bericht prognostiziert bis 2037 eine durchschnittliche jährliche Steigerungsrate von 2,6 Prozent – insgesamt gut 43 Prozent. Ohne gesetzliche Maßnahmen würde der Übergang von Millionen sogenannter Babyboomer in den Ruhestand immer deutlicher spürbar werden. Laut dem Bericht wird das Rentenniveau ohne Reform von derzeit 48,2 Prozent auf 45,0 Prozent im Jahr 2037 sinken. Die Renten würden dann im Allgemeinen nicht mehr so stark wie die Löhne steigen.

Die Regierungsparteien reagieren auf die Rentenreform mit einem Rentenpaket, das das Sicherungsniveau bei der Rente zukünftig bei 48 Prozent festlegen soll. Bis Mitte der 2030er Jahre plant die Regierung außerdem, mindestens 200 Milliarden Euro aus Bundesmitteln am Kapitalmarkt anzulegen, um Beitragsanstiege zu verhindern. Die Pläne sollen ab Ende Juni im Bundestag diskutiert und bis Oktober im Bundesrat und Bundestag verabschiedet werden, wie es aus Fraktionskreisen der Ampel heißt.

Die Verordnung zur Rentenerhöhung wird nach der Zustimmung des Bundesrates im Bundesgesetzblatt verkündet und tritt am 1. Juli 2024 in Kraft.

dpa