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Rheinmetall: Reparatur von Leopard-Panzern dauert ein Jahr

Die Bundesregierung überlegt, Panzer vom Typ Leopard 2 in die Ukraine zu schicken. Doch Kiew muss sich gedulden. Der Rüstungskonzern Rheinmetall kann nicht vor 2024 liefern.

«Die Fahrzeuge werden nicht nur neu lackiert, sondern müssen für einen Kriegseinsatz umgebaut werden»: Kampfpanzer Leopard 2.
Foto: Moritz Frankenberg/dpa

Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall hat darauf hingewiesen, dass eine Lieferung von instandgesetzten Leopard-Kampfpanzern aus seinen Beständen an die Ukraine Zeit brauche.

«Selbst wenn morgen die Entscheidung fällt, dass wir unsere Leopard-Panzer nach Kiew schicken dürfen, dauert die Lieferung bis Anfang nächsten Jahres», sagte Vorstandschef Armin Papperger der «Bild am Sonntag».

Rheinmetall verfügt über 22 Fahrzeuge vom Leopard 2 und über 88 Exemplare des älteren Modells Leopard 1, wie die Zeitung unter Berufung auf Papperger berichtete. Der Rheinmetall-Chef sagte, die Reparatur der ausgemusterten Kampfpanzer dauere «ein knappes Jahr». «Die Fahrzeuge werden nicht nur neu lackiert, sondern müssen für einen Kriegseinsatz umgebaut werden. Sie werden komplett auseinandergenommen und dann wieder neu aufgebaut.» Die Panzer könne Rheinmetall nicht ohne Auftrag instandsetzen, da die Kosten bei mehreren Hundert Millionen Euro lägen. «Das kann Rheinmetall nicht vorfinanzieren», sagte Papperger.

Der Druck auf die Bundesregierung zur Lieferung von Leopard-Kampfpanzern an die Ukraine war zuletzt weiter gestiegen. Polen hatte sich am Mittwoch bereit erklärt, der Ukraine zusammen mit Bündnispartnern Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 für den Abwehrkampf gegen Russland zu überlassen. Finnland ließ am Donnerstag vorsichtige Bereitschaft für eine Lieferung erkennen. Deutschland spielt in der Debatte eine Schlüsselrolle, weil die Panzer in Deutschland entwickelt wurden. In der Regel muss die Weitergabe von Rüstungsgütern aus deutscher Produktion an Dritte genehmigt werden.

CSU fordert schnelles Handeln

Der verteidigungspolitische Sprecher der Unionsfraktion Florian Hahn wirft der Bundesregierung vor, zu langsam zu handeln. «Scholz darf jetzt nicht weiter zögern, sondern muss sowohl Leopard 1 als auch Leopard 2 auf den Weg bringen», sagte der CSU-Politiker der «Augsburger Allgemeinen». «Beide Modelle können den ukrainischen Streitkräften im Kampf gegen die vornehmlich älteren russischen Panzer helfen.»

dpa