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Robert F. Kennedy Jr. soll Trumps Gesundheitsminister werden

Der einst parteilose US-Präsidentschaftsbewerber wechselte ins Trump-Lager. Nun soll der erklärte Impfgegner künftig das Gesundheitsministerium leiten.

Robert F. Kennedy Jr. soll Gesundheitsminister werden. (Archivbild)
Foto: Alex Brandon/AP/dpa

Der einst parteilose US-Präsidentschaftsbewerber und erklärte Impfgegner Robert F. Kennedy Jr. soll Gesundheitsminister in der künftigen US-Regierung werden. Das teilte der designierte Präsident Donald Trump auf den Online-Plattformen X und Truth Social mit. Kennedy werde «die Epidemie chronischer Krankheiten» beenden und Amerika wieder gesund machen, schrieb Trump. Viel zu lange seien die Bürger bei öffentlicher Gesundheit mit Täuschung und Desinformation konfrontiert gewesen. 

Trump hatte bereits im Wahlkampf angekündigt, Kennedy mit einer Rolle in der Gesundheitspolitik betrauen. Er werde «die besten Köpfe» inklusive Kennedy mit der Verbesserung der Kindergesundheit beauftragen, hatte Trump gesagt. Ziel sei, die Zahl der Krebs- und Depressionserkrankungen sowie Suizide von Kindern binnen vier Jahren zu halbieren. Trump sagte nicht, wie das erreicht werden soll. 

Aussichtslose Kandidatur

Kennedy hatte wenige Tage vor der Wahl kundgetan, dass Trump ihm die «Kontrolle» über das Gesundheitsministerium und das Agrarministerium zugesagt habe. Er wolle die Amerikaner unter anderem durch eine Abkehr vom flächendeckenden Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft gesünder machen, kündigte er an.

Der Anwalt, der früher als Umweltaktivist bekannt war, hat bei der Präsidentenwahl zunächst als unabhängiger Kandidat kandidiert, aber dann seine ohnehin aussichtslose Kandidatur zurückgezogen. Er ist ins Trump-Lager gewechselt, dem er ansonsten wertvolle Stimmen hätte kosten können.

Der 70-Jährige stammt aus der bekannten Kennedy-Familie. Er ist der Neffe des ehemaligen Präsidenten John F. Kennedy. Er war lange Zeit Demokrat, hat sich jedoch später von der Partei distanziert. Der erklärte Impfgegner wird nicht nur von Demokraten, sondern auch von Familienmitgliedern oft kritisiert wegen der Verbreitung von Verschwörungstheorien und der Kontakte zu rechtsextremen Politikern.

Trumps Regierungsmannschaft nimmt Form an

Trump begann unmittelbar nach seinem Wahlsieg letzte Woche damit, sein zukünftiges Regierungsteam zusammenzustellen und gab schnell verschiedene Personalentscheidungen bekannt. Unter anderem plant er, den TV-Moderator Pete Hegseth an die Spitze des Verteidigungsministeriums zu setzen, während der ultraradikale ehemalige Kongressabgeordnete Matt Gaetz Justizminister werden soll. Die Gouverneurin von South Dakota, Kristi Noem, wird das Heimatschutzministerium leiten.

Ministerposten müssen normalerweise vom Senat bestätigt werden. Trump hat jedoch dafür plädiert, dies mit einer Ausnahmeregelung zu umgehen.

Der Republikaner hat auch verschiedene Beraterposten oder hochrangige Jobs im Weißen Haus bekannt gegeben, die ohnehin keine Senatsbestätigung erfordern. Den Tech-Milliardär Elon Musk plant er als externen Berater für die Kürzung von Regierungsausgaben einzusetzen.

Während Trumps erster Amtszeit von 2017 bis 2021 gab es eine ungewöhnlich hohe Anzahl an Personalwechseln in der Regierung des Republikaners. Regelmäßig entließ er Minister oder andere Mitarbeiter, während wiederum andere aus eigenem Antrieb gingen. Die bisherigen Nominierten werden als äußerst loyal angesehen.

dpa