Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Russland droht mit 3. Weltkrieg

Putin verschärft seine Drohungen gegen den Westen immer mehr. Nun will der russische Diktator auch die Nato entmilitarisieren.

Weltkrieg
Weltkrieg (Symbolfoto)
Foto: Canva/NF24

Putin will jetzt nicht nur die Ukraine, sondern auch die Nato entmilitarisieren. Die Nerven müssen im Kreml völlig blankliegen, damit man sich zu solchen Aussagen versteigen kann.

Rasche militärische Erfolge können Putins Mördertruppen bislang nicht gegen die Ukraine erreichen. Denn die Ukrainer leisten erbitterten Widerstand gegen die Invasoren. Putin versteht das als Kriegserklärung des Westens und damit der Nato an Russland.

Der Despot agiert in der Manier des Kalten Krieges mit Propaganda und lässt im staatlich kontrollierten Fernsehen eine Moderatorin mit dem Ausbruch des 3. Weltkrieges drohen.

Putin ruft zum Krieg gegen die Nato auf

Olga Skabeyeva ist die wichtigste Moderatorin des russischen Staatssenders «Rossija 1» und berüchtigt für ihre radikalen Ansichten.

Bereits zuvor hatte sie grundlos behauptet, dass der Dritte Weltkrieg begonnen habe. Der Anlass: Als Mitte April das russische Kriegsschiff Moskwa durch ukrainische Raketen versenkt wurde, erklärte sie: „Man kann das, was da eskaliert ist, getrost als Dritten Weltkrieg bezeichnen, das ist absolut sicher.“

Die 37-Jährige leitet die Sendung «60 Minuten», die beliebteste Politik-Talkshow des Landes. Jetzt zündete der TV-Star eine weitere Stufe im Propaganda-Krieg Putins.

Denn sie lief vor laufender Kamera zum Krieg gegen die Nato auf, berichtet „Blick“. Wegen ihres „anklagenden Moderationsstils“ und ihrer „metallischen Stimme“, die ihr Fernsehkritiker attestieren, bekam sie den Spitznamen „Eiserne Puppe des Putin-TV“, berichtet die „Kronen Zeitung“.

Sie fabulierte: „Vielleicht ist es an der Zeit, zuzugeben, dass Russlands Sondereinsatz in der Ukraine beendet ist, in dem Sinne, dass ein echter Krieg begonnen hat. Mehr noch: Es ist der Dritte Weltkrieg. Wir sind gezwungen, nicht nur die Ukraine, sondern die gesamte Nato zu entmilitarisieren.“

Nach dem Angriff auf die Ukraine durch Putin wurde Skabejewa von der EU auf die schwarze Liste gesetzt und ihr gesamtes Vermögen eingefroren.

Hetze auf Putins-Befehl

Rein völkerrechtlich hat Moskau Kiev noch nicht den Krieg erklärt. Deswegen lautet die offizielle Vorgabe zum Einmarsch in die Ukraine auch „militärische Spezialoperation“. Da von sei längst nicht mehr zu sprechen. Da der Sender sich unter der Kontrolle des Kremls befindet, handelt es sich bei ihren Worten fast um eine offizielle Kriegserklärung Moskaus gegen den die freie und demokratische Welt.

Spar-Aktion: >>50% Rabatt auf CBD-Premium-Öl<<

Skabeyeva ging sogar so weit zu behaupten, dass sich Russland längs im 3. Weltkrieg befände und als logische Folge, müsse das transatlantische Militärbündnis angegriffen werden.

Die Gäste und Zuschauer der Talkshow wussten nicht wie sie reagieren sollte, wagten aber auch keinen Widerspruch zu formulieren. Im russischen Fernsehen läuft Propaganda pausenlos, unabhängige Medien gibt es nicht mehr. Kritische Journalisten werden verfolgt, festgenommen oder sogar getötet.

Die Nato-Länder liefert bislang lediglich Waffen und weitere Hilfe an die Ukraine, vermeiden aber ein direktes Eingreifen in den Krieg.

Der „BBC“-Journalist Francis Scarr teilte den Ausschnitt mit englischen Untertiteln am Montag auf Twitter.

Ukraine-Krieg: So ist die Lage

Die Lage im Osten der Ukraine bleibt am 97. Tag des Krieges äußerst schwierig. Im Donbass sei nun die «maximale Kampfkraft der russischen Armee» versammelt, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videobotschaft.

In derselben Nacht einigte sich die EU auf einen Kompromiss beim Öl-Embargo. Auch weitere Sanktionen gegen Russland sowie Finanzhilfen für die Ukraine sollen kommen.

Im Osten der Ukraine gehen die Kämpfe um die frühere Großstadt Sjewjerodonezk in die entscheidende Phase. Der Feind führe «im Raum Sjewjerodonezk Sturmaktivitäten im Bereich der Ortschaften Sjewjerodonezk und Toschkiwka durch, die Kampfhandlungen halten an», teilte der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht mit.

Weitere russische Bodenangriffe werden aus dem etwas weiter westlich gelegenen Raum Bachmut gemeldet. Dort hätten die Russen die Ortschaften Solote, Komyschuwacha, Berestowe, Pokrowske und Dolomitne angegriffen.

Im Lagebericht heißt es zwar, die Attacken seien erfolglos verlaufen, gleichzeitig jedoch, dass sie fortgesetzt würden. Die Angriffe rund um Bachmut bezwecken offenbar, den letzten von der Ukraine gehaltenen Ballungsraum in der Region Luhansk, Sjewjerodonezk – Lyssytschansk, abzuschneiden und so die dort stationierten Truppen aufzureiben.

Russland hatte den Angriffskrieg auf das Nachbarland am 24. Februar begonnen. Die Ukraine rechnet derzeit mit einem Großangriff auf das Zentrum ihrer Verteidigungskräfte im Donbass. Slowjansk-Kramatorsk ist der größte Ballungsraum, der noch unter Kontrolle Kiews steht. Hier ist auch das Oberkommando der Streitkräfte im Osten des Landes stationiert.

EU beschließt Kompromiss beim Öl-Embargo

Die EU-Staaten verständigten sich im Streit um das geplante Öl-Embargo gegen Russland auf einen Kompromiss. Mehr als zwei Drittel der russischen Öl-Lieferungen in die EU sollen von dem Einfuhrverbot betroffen sein, wie EU-Ratspräsident Charles Michel während eines Gipfeltreffens in Brüssel mitteilte.

Außerdem soll die russische Sberbank aus dem Finanzkommunikationsnetzwerk Swift ausgeschlossen und drei russische TV-Sender verboten werden. Die EU sagte der Ukraine auch weitere Finanzhilfen von bis zu neun Milliarden Euro zu. Mit dem Geld sollen laufende Kosten etwa für Rentenzahlungen und den Betrieb von Krankenhäusern gedeckt werden.

Selenskyj: Putin spekuliert auf Chaos durch Hungerkrise

Nach Selenskyjs Angaben können 22 Millionen Tonnen Getreide, die bereits in der Ukraine für den Export gelagert seien, wegen der russischen Blockade der Häfen das Land nicht verlassen. Er warnte, dass dadurch in Ländern Afrikas, Asiens und Europas eine Hungersnot drohe, die wiederum eine Migrationsbewegung in Gang setzen könnte.

Selenskyj sieht darin die Absicht des russischen Präsidenten Wladimir Putin, den Westen zu destabilisieren. Die Ukraine ist einer der größten Getreideexporteure weltweit. Auch westliche Politiker werfen Russland vor, auf eine Hungerkrise zu spekulieren und sie als Druckmittel einzusetzen, damit der Westen die Sanktionen abschwächt. Moskau weist diese Anschuldigungen zurück.

Ukraine und Russland beklagen tote Zivilisten

Im Osten der Ukraine beklagten beide Kriegsparteien weitere zivile Todesopfer. Im Gebiet Donezk seien drei Menschen durch russischen Beschuss getötet worden, teilte Gouverneur Pawlo Kyrylenko auf Telegram mit. In der Region Charkiw starb nach Angaben der Online-Zeitung «Ukrajinska Prawda» ein Mann durch russische Granaten.

Die russische Seite sprach laut der Agentur Tass von zwei getöteten Zivilisten durch ukrainische Angriffe im Gebiet Donezk sowie zwei getöteten Frauen im Gebiet Luhansk. Die Angaben sind nicht unabhängig zu prüfen. Die beiden selbst ernannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk im Osten der Ukraine sind von Moskau als unabhängige Staaten anerkannt. Ihre Einnahme zählt zu Russlands Kriegszielen.

Russisches Militär meldet großen Leichenfund in Asovstal

Das russische Militär stieß nach eigenen Angaben in den unterirdischen Bunkern der monatelang umkämpften Fabrik Azovstal auf mehr als 150 Leichen von ukrainischen Kämpfern. «In einem Container mit nicht mehr funktionierender Kühlung wurden 152 Leichen von gefallenen Kämpfern und Soldaten der ukrainischen Streitkräfte gelagert», sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow.

Die ukrainische Führung habe bis heute keine Anfrage gestellt, die Toten zu überführen. Im Gegenteil, die russischen Truppen hätten unter den Leichen Minen entdeckt, mit denen der Container wohl auf Anweisung Kiews in die Luft gesprengt werden sollte, um Russland anzuschwärzen, behauptete Konaschenkow. Russland werde die Toten in Kürze Vertretern der Ukraine übergeben, erklärte er.

Frankreich ermittelt wegen Kriegsverbrechen

Nach dem Tod eines französischen Kriegsreporters in der Ukraine ermittelt die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft wegen möglicher Kriegsverbrechen. Die Untersuchungen wurden unter anderem wegen vorsätzlichen Angriffs auf das Leben einer durch das Völkerrecht geschützten Person aufgenommen, wie die französische Nachrichtenagentur AFP berichtete.

Der TV-Journalist Frédéric Leclerc-Imhoff kam am Montag bei Sjewjerodonezk in der Ostukraine ums Leben, als er eine humanitäre Evakuierung begleitete. Der 32 Jahre alte Reporter wurde von einem Bombensplitter getroffen. Es war sein zweiter Einsatz in der Ukraine seit Kriegsbeginn.

Das bringt der Tag

Internationale Ermittler werden sich in Den Haag zum Stand der Untersuchungen zu möglichen Kriegsverbrechen in der Ukraine äußern. Bereits kurz nach Beginn der russischen Invasion in das Nachbarland im Februar hatten die Ukraine, Polen und Litauen ein gemeinsames Ermittlerteam eingerichtet, gut einen Monat später trat auch der Internationale Strafgerichtshof bei.

In Brüssel geht der EU-Sondergipfel weiter. Themen sind unter anderem die Situation in der Ukraine, die Bemühungen zur Stärkung der Verteidigung sowie die Energie- und Ernährungssicherheit.

as, dpa
Quellen: Blick