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Russland: Zwei Tote bei Moskau nach Drohnenangriff

Die Ukraine greift russischen Angaben zufolge Moskau und Umgebung mit Dutzenden Drohnen an. Nahe der russischen Hauptstadt gibt es Opfer.

Mehr als 60 ukrainische Drohnen sollen laut Moskaus Bürgermeister abgeschossen worden sein.
Foto: Alexander Shcherbak/TASS/dpa

Bei den massiven ukrainischen Drohnenangriffen auf Moskau und Umgebung wurden laut russischen Angaben mindestens zwei Personen getötet. Die Opfer waren zwei Mitarbeiter eines Unternehmens in Domodedowo, etwa 30 Kilometer südlich der russischen Hauptstadt, wie der Gouverneur der Region Moskau, Andrej Worobjow, auf Telegram mitteilte. Der Drohnenangriff traf den Parkplatz des Unternehmens kurz nach 5.00 Uhr morgens (Ortszeit), als die Männer ihre Schicht beginnen wollten, so Worobjow.

Der Gouverneur gab bekannt, dass infolge der Angriffe im Moskauer Gebiet auch 14 Personen medizinische Hilfe benötigt hätten.

Im Landkreis Ramenskoje des Moskauer Gebiets wurden mindestens sieben Wohnungen durch herabstürzende Drohnentrümmer beschädigt. Zwölf Menschen, darunter drei Kinder, mussten evakuiert werden. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig bestätigt werden.

Kreml verurteilt Angriffe scharf

Laut dem Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin wurden 74 Drohnen abgeschossen, die auf die Hauptstadt zuflogen – eine Rekordzahl. Insgesamt sollen im Umland von Moskau Hunderte Flugobjekte abgeschossen worden sein.

Der Kreml hat den Drohnenangriff scharf verurteilt. Präsident Wladimir Putin sei über die Attacke informiert worden, sagte sein Sprecher Dmitri Peskow. Er warf der Ukraine vor, bewusst zivile Objekte zu beschießen. «Unsere Soldaten greifen weiterhin militärische und militärnahe Ziele an», behauptete er zugleich. In der Ukraine gehört der Tod von Zivilisten und die Zerstörung der zivilen Infrastruktur durch russischen Beschuss zum Alltag.

Einschränkungen an mehreren Flughäfen in Russland

Die Luftfahrtbehörde Rosawiazija gab bekannt, dass vorübergehend sechs Flughäfen in Russland für Starts und Landungen gesperrt wurden. Betroffen waren die Moskauer Flughäfen Domodedowo, Scheremetjewo, Wnukowo und Schukowski sowie die Flugplätze in Nischni Nowgorod, mehr als 400 Kilometer von der Hauptstadt entfernt, und in Jaroslawl, rund 300 Kilometer entfernt. Die Beschränkungen wurden nach einigen Stunden wieder aufgehoben.

Aufgrund von Drohnenangriffen aus der Ukraine kommt es immer wieder zu solchen Einschränkungen an russischen Flughäfen. Die russische Flugabwehr verhindert in solchen Fällen manchmal Starts und Landungen.

Seit über drei Jahren verteidigt sich die Ukraine mit Unterstützung des Westens gegen die russische Invasion. Im Rahmen ihres Abwehrkampfes greift sie auch regelmäßig Ziele in Russland an. Gleichzeitig ist sie selbst immer wieder Luftangriffen ausgesetzt. Kürzlich hatte Kiew vorgeschlagen, als ersten Schritt einer Waffenruhe den gegenseitigen Beschuss des Hinterlands einzustellen.

dpa