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Russland kündigt Übung seiner Nuklearstreitkräfte an

Mitten im Krieg kündigt Moskau ein neues Militärmanöver an. Es gibt aber keine konkreten Hinweise, dass auch mit Raketen geübt wird, die mit Atomsprengköpfen bestückt sind.

Eine mit Nuklearsprengköpfen bestückbare Interkontinentalrakete vom Typ Topol auf dem Weg zu einer Rüstungsmesse.
Foto: -/YNA/dpa

Mehr als zwei Jahre nach dem Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Russland auf Anweisung von Präsident Wladimir Putin eine Übung seiner taktischen Nuklearstreitkräfte angekündigt.

«Im Zuge der Übung wird eine Reihe von Aktivitäten durchgeführt, um die Vorbereitung und den Einsatz nicht strategischer Atomwaffen zu üben», teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. In der Mitteilung war allerdings keine Rede davon, dass bei dem Manöver auch mit Raketen geübt wird, die tatsächlich Atomsprengköpfen tragen. Wann und wo genau die Übung, an der der südliche Wehrbezirk sowie die Seestreitkräfte beteiligt sind, beginnen soll, war zunächst unklar.

In der Vergangenheit hatte Russland bereits seine Nuklearstreitkräfte ohne Atomsprengköpfe trainiert. Im Oktober wurden zum Zweck der Übung und Abschreckung zwei Interkontinentalraketen und mehrere Marschflugkörper abgefeuert.

Die nun angekündigte Übung begründete Moskau mit vermeintlich «provokanten Äußerungen und Drohungen einzelner westlicher Beamter gegen die Russische Föderation». Kremlsprecher Dmitri Peskow bekräftigte später auf Nachfrage von Journalisten, konkreter Anlass seien unter anderem Äußerungen von Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron gewesen, der einen Einsatz westlicher Bodentruppen in der Ukraine nicht grundsätzlich ausschließen will. Solche Aussagen zeigten «die Absicht, bewaffnete Kontingente in die Ukraine zu schicken», behauptete Peskow. Tatsächlich aber hatte Macron zuletzt in einem Interview nur gesagt: «Wenn die Russen die Frontlinien durchbrechen sollten, wenn es eine ukrainische Bitte gäbe – was heute nicht der Fall ist -, dann sollten wir uns die Frage berechtigterweise stellen.» Dennoch erntete er für seine Worte auch innerhalb Europas bereits Kritik.

Die russischen Vertreter versuchen seit Beginn des Krieges kontinuierlich, im Westen die Angst vor einem Atomkrieg zu schüren, um die internationale Unterstützung für die Ukraine zu schwächen.

dpa