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Russland setzt Reservisten im Kampf gegen Kiewer Drohnen ein

In ihrem Abwehrkampf zerstört die Ukraine mit Drohnenschlägen immer wieder Infrastruktur beim Angreifer Russland. Nun verstärkt Moskau den Schutz solcher Objekte – und zieht dafür Hilfe heran.

Russland setzt zum Schutz vor ukrainischen Drohnenangriffen auf Ölraffinerien und andere wichtige Objekte der Energieinfrastruktur nun auch Reservisten ein. (Archivbild)
Foto: Uncredited/Russian Emergency Ministry Press Service/AP/dpa

Russland setzt zum Schutz vor ukrainischen Drohnenangriffen gegen wichtige Anlagen etwa der Energieinfrastruktur nun erstmals Reservisten ein. Im Leningrader Gebiet um die Millionenmetropole St. Petersburg (früher Leningrad) hat die erste Einheit, die auch Sabotageakte verhindern soll, ihre Arbeit aufgenommen, wie die Zeitung «Kommersant» unter Berufung auf Gouverneur Alexander Drosdenko berichtet. 

In einem ersten Schritt sollen also 105 Reservisten dort eingesetzt werden. Gleichzeitig hat das russische Parlament in einem Eilverfahren ein Gesetz verabschiedet, um dieses neue Modell zum Schutz strategisch wichtiger Objekte durch Reservisten zu legalisieren.

In ihrem Abwehrkampf gegen die seit mehr als dreieinhalb Jahren andauernde Moskauer Invasion greift die Ukraine immer wieder Ziele in Russland an. Dabei werden häufig Treibstoffdepots und Ölraffinerien getroffen. Obwohl die russische Flugabwehr täglich den Abschuss von Drohnen meldet, weist die Initiative des russischen Verteidigungsministeriums, nun Reservisten zum Schutz von Objekten heranzuziehen, auf Sicherheitsprobleme im Land hin.

Gemäß Gouverneur Drosdenko werden die Reservisten im Gebiet Leningrad mit Waffen und Fahrzeugen ausgerüstet – im Wesentlichen als Verstärkung der Flugabwehr. In der Region Leningrad mit ihrer bedeutenden Hafen-, Energie- und Industrieinfrastruktur hat es ähnlich wie in anderen Teilen Russlands bereits mehrere schwerwiegende Drohnenangriffe der Ukraine gegeben.

Sicherheitsrat: Zunahme ukrainischer Angriffe

Die Anzahl der Drohnenangriffe hat auf beiden Seiten des Krieges stark zugenommen. Laut dem Sekretär des nationalen russischen Sicherheitsrates, Sergej Schoigu, waren Drohnenangriffe der Ukraine noch vor zwei Jahren Einzelfälle, aber jetzt gibt es Hunderte davon, wie die russische Agentur Interfax berichtet. Besonders der Föderationsbezirk Wolga entlang des gleichnamigen Flusses mit seinen vielen strategisch wichtigen Rüstungsbetrieben ist verstärkt Ziel ukrainischer Angriffe.

Schoigu warnte davor, dass der Ausfall der Infrastruktur, einschließlich Schienen- und Verkehrswege, schwerwiegende Auswirkungen auf den militärischen Nachschub für den Krieg gegen die Ukraine haben könnte. Um wichtige Einrichtungen besser zu schützen, sollten daher auch Gruppierungen mit Freiwilligen dort entstehen. Kremlchef Wladimir Putin unterstützt dies, so Schoigu.

dpa