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Verlust eines russischen Überschallbombers über der Ukraine

Die Ukraine beansprucht Abschuss, während Russland von einem Absturz spricht. Spektakuläre Videos kursieren, doch die Details sind unklar.

Videostandbild eines Überschallbombers vom Typ Tupolew Tu-22M3 der russischen Luftwaffe (Archivbild). Nach Moskauer Angaben stürzte das Flugzeug im südrussischen Gebiet Stawropol bei der Rückkehr von einem Kampfeinsatz ab.
Foto: Uncredited/Russian Defense Ministry Press Service/AP/dpa

Die russische Luftwaffe hat einen ihrer schweren Überschallbomber vom Typ Tupolew Tu-22M3 verloren. Während das Verteidigungsministerium in Moskau von einem Absturz sprach, der vermutlich technische Ursachen habe, nahm die Ukraine dies als Abschuss in Anspruch.

Laut Moskauer Angaben stürzte das Flugzeug im südrussischen Gebiet Stawropol bei der Rückkehr von einem Kampfeinsatz ab. Die vier Mann Besatzung hätten sich mit dem Schleudersitz gerettet. Drei seien geborgen worden, nach dem vierten werde gesucht. Die Maschine habe keine Munition an Bord gehabt.

Russische und ukrainische Militärblogger haben in sozialen Netzwerken spektakuläre, aber nicht überprüfte Videos geteilt, die angeblich zeigen, wie der 42 Meter lange Langstreckenbomber mit brennendem Triebwerk in der Luft taumelt. Der Kommandeur der ukrainischen Luftwaffe, Mykola Oleschtschuk, hat erklärt, dass es erstmals gelungen sei, ein solches Flugzeug mit einer Rakete abzuschießen. Die Angaben beider Seiten zu dem Vorfall konnten nicht unabhängig überprüft werden.

Laut der ukrainischen Luftwaffe setzte Russland jedoch bei dem kombinierten Raketen- und Drohnenangriff in der Nacht auf Freitag mehrere Tu-22M3 ein. Sie feuerten über dem Schwarzen Meer und über dem Asowschen Meer sechs Marschflugkörper des Typs Ch-22 auf die Ukraine ab. Zwei dieser Marschflugkörper wurden abgefangen. Die angegebene Absturzstelle im Gebiet Stawropol liegt etwa 600 Kilometer Luftlinie hinter der Front.

Laut ukrainischen Angaben setzte Russland insgesamt 22 Raketen und Marschflugkörper verschiedener Typen bei dem Angriff ein, von denen 15 abgeschossen wurden. Alle 14 angreifenden Kampfdrohnen wurden ebenfalls abgefangen.

dpa