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Peinliche Szene im Bundestag: Scholz lässt Esken stehen, SPD reagiert mit Humor

Kurzes Video sorgt für Debatten, Scholz entschuldigt sich und SPD macht Witz. Opposition reagiert spöttisch auf Kanzler.

Nach der Abstimmung redeten SPD-Chefin Esken (links) und Kanzler Scholz dann doch noch miteinander.
Foto: Kay Nietfeld/dpa

Verwirrende Szene mit Olaf Scholz im Bundestag: Nach der Abstimmung über die Vertrauensfrage spricht der Kanzler mit dem SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich und gibt ihm die Hand. SPD-Chefin Saskia Esken tritt hinzu, Scholz schaut sie kurz an – um dann ohne Kommentar wegzugehen und Esken allein zu lassen. Esken breitet fragend die Hände aus – als ob sie fragen möchte: Was war das gerade?

Ein kurzes Video der Szene, das abends im Netz für Debatten sorgte, rief dann umgehend den Kanzler auf den Plan. «Saskia und ich haben uns das Video angeschaut. Peinlich von mir – zum Glück konnten wir beide drüber lachen…», schrieb Scholz auf X zu einem Foto, dass ihn zusammen mit Esken zeigt.

Auch die SPD reagierte – und versuchte es mit einem Witz: Unter einem Foto, das Scholz nach einem Unfall mit Augenklappe zeigt, schrieb der Parteivorstand auf X: «Vielleicht hat das andere Auge damals auch was abbekommen…».

Die politische Konkurrenz reagierte hämisch. Der frühere CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak schrieb auf X: «Hier erlebt Saskia Esken als Vorsitzende der SPD persönlich, was “Respekt für Dich” für Bundeskanzler Scholz bedeutet.» Die CDU hat ihre eigenen Erfahrungen mit Videos, die Kanzlerkandidaten in schlechtes Licht rücken: Nach einem unangebrachten Lacher Armin Laschets im Flutgebiet im Ahrtal kippte 2021 die Stimmung der Wähler zugunsten von Scholz.

Bereits während der Debatte im Bundestag musste sich Scholz, dessen Ampel-Regierung bereits vor Wochen zerbrochen war, heftiger Kritik stellen. Oppositionsführer Friedrich Merz (CDU) griff den Kanzler persönlich an und warf ihm vor, das Land in einer der größten Wirtschaftskrisen der Nachkriegsgeschichte zurückgelassen und auf EU-Ebene versagt zu haben. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt bezeichnete es als grotesk, dass Scholz sich erneut zur Wahl stellt: Wer eine Koalition nicht zusammenhalten könne, könne auch das Land nicht zusammenhalten.

dpa