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Selenskyj hofft auf Waffenhilfe aus Südkorea

Weil nordkoreanische Soldaten in Russland wohl zum Einsatz in der Ukraine ausgebildet werden, bittet Präsident Selenskyj Südkorea um Hilfe. Bislang hatte Seoul bei Waffenlieferungen gezögert.

Weil Nordkorea Soldaten nach Russland schickt, hofft der ukrainische Präsident Selenskyj nun auf Waffen aus Südkorea (Archivbild)
Foto: Kim Jae-Hwan/Airbus Defence and Space/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hofft im Abwehrkampf gegen Russland auf Militärhilfe aus Südkorea nach dem Bekanntwerden der Entsendung nordkoreanischer Soldaten ins Kriegsgebiet. «Wir werden über Waffen reden», kündigte Selenskyj auf seinem Telegramkanal an. Die Ukraine sei stark an der Hilfe interessiert, speziell an Artillerie und Flugabwehr. 

Seinen Angaben nach sind bereits 3.000 nordkoreanische Soldaten in russischen Ausbildungslagern für den Krieg. Ihre Zahl werde bald auf 12.000 steigen, schrieb Selenskyj. Zudem verhandelten Moskau und Pjöngjang über die Entsendung von Pioniertruppen sowie Zivilisten für die Arbeit in russischen Rüstungsbetrieben.

Selenskyj gab auf Telegram die aus seiner Sicht wichtigsten Punkte seines Interviews mit dem südkoreanischen Fernsehsender KBS wieder. Demnach nutzt der Kreml die Soldaten aus Nordkorea, um eine unpopuläre Mobilmachung im eigenen Land zu vermeiden, die ansonsten wegen der hohen Verluste nötig wäre. «Nordkorea ist für (Kremlchef Wladimir) Putin ein Ausweg.» Putin teste die Reaktion des Westens, der Nato und Südkoreas und werde, wenn möglich, noch mehr Soldaten aus Nordkorea für den Krieg rekrutieren. Für Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un habe die Entsendung den Vorteil, dass seine Armee kriegserprobt werde vor einer möglichen Auseinandersetzung mit dem Süden. 

Nach übereinstimmenden Informationen aus Seoul, Washington und Kiew sind Tausende nordkoreanischer Soldaten in den vergangenen Wochen nach Russland verlegt worden. Die Nato sieht darin eine erhebliche Eskalation des Konflikts. Putin bestreitet die Anwesenheit der Soldaten nicht und verweist darauf, dass auch die Ukraine auf Personal aus Nato-Staaten zurückgreife.

dpa