Russland und die Ukraine greifen im Krieg nicht nur auf Waffenlieferungen ihrer Verbündeten zurück, auch ausländische Staatsbürger kämpfen für beide Seiten. Kiew hat nun neue Gefangene präsentiert.
Selenskyj klagt über Chinesen in russischen Streitkräften

Die Ukraine hat nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj zwei in der russischen Armee kämpfende chinesische Staatsbürger gefangen genommen. «Es gibt die Dokumente der Gefangenen, Bankkarten, persönliche Daten», schrieb der Staatschef bei Telegram und veröffentlichte ein Video mit Bildern eines der Gefangenen. Die Gefangennahme soll im ostukrainischen Gebiet Donezk erfolgt sein. «Wir haben Informationen darüber, dass es weitaus mehr solcher Bürger Chinas in den Einheiten der Besatzer gibt», betonte Selenskyj.
Der Präsident wies den ukrainischen Außenminister Andrij Sybiha an, unverzüglich von Peking eine Reaktion einzufordern. Für ihn sei das ein klares Signal, dass der russische Präsident Wladimir Putin den Krieg nicht beenden und stattdessen weiterkämpfen wolle. «Das erfordert unbedingt eine Reaktion. Eine Reaktion der USA, Europas und aller in der Welt, die wollen, dass Frieden herrscht», unterstrich Selenskyj. Die chinesischen Kriegsgefangenen befinden sich demnach beim ukrainischen Geheimdienst SBU.
Nach Angaben von Sybih bat das ukrainische Außenministerium den Geschäftsträger der chinesischen Botschaft in Kiew um ein Treffen.
US-Regierung kritisiert Chinas Unterstützung für Moskau
Den USA seien die Berichte über die gefangenen Chinesen bekannt, sagte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Tammy Bruce, in Washington. «China ist ein Hauptunterstützer Russlands im Ukraine-Krieg.»
Die Ukraine kämpft seit über drei Jahren mit Unterstützung des Westens gegen eine russische Invasion. Es wurden bereits Einheiten der nordkoreanischen Armee auf russischer Seite eingesetzt. Nach eigenen Angaben kämpfen Tausende ausländische Staatsangehörige freiwillig für Kiew.