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Selenskyj kündigt Treffen mit Europäern an

Wieder stehen nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Selenskyj einige Gespräche im Ringen um ein Ende des Ukraine-Kriegs an. Parallel gehen die Kämpfe im russischen Angriffskrieg weiter.

Selenskyj kündigte weitere Gespräche mit Unterstützerstaaten der sogenannten Koalition der Willigen an. (Archivbild)
Foto: Kay Nietfeld/dpa

Im Bestreben, den russischen Angriffskrieg zu beenden, plant der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj heute erneut ein Treffen mit Vertretern europäischer Unterstützerländer. In sozialen Medien schrieb er, dass diese Woche möglicherweise Neuigkeiten für alle und ein Ende des Blutvergießens bringen könnte. Laut US-Präsident Donald Trump sind die USA ebenfalls zu einem Treffen in Europa am Wochenende mit Selenskyj eingeladen. Gleichzeitig dauern die Angriffe im Krieg weiter an.

Selenskyj kündigt verschiedene Gespräche an 

Selenskyj betonte in seiner Ankündigung für das Treffen mit den Europäern bekannte Hürden im Kampf um ein Ende des seit fast vier Jahren andauernden russischen Angriffskriegs. Die zentralen Fragen seien, wie man Russland dazu bringen könne, das Töten zu beenden und wie man eine erneute Invasion verhindern könne.

https://x.com/ZelenskyyUa/status/1998843094637384037

Die „Koalition der Willigen“ umfasst EU-Staaten wie Deutschland und Frankreich sowie Nicht-EU-Länder wie Großbritannien und Norwegen. Laut Selenskyj haben mehr als 30 Staaten dieser Koalition mit der Ukraine zusammengearbeitet, um die Sicherheit an Land, in der Luft und auf See zu gewährleisten. Er kündigte an, dass weitere bilaterale Formate folgen sollen. Selenskyj lobte außerdem ein konstruktives Gespräch mit den USA über den wirtschaftlichen Wiederaufbau seines Landes.

Trump: USA am Wochenende nach Europa eingeladen

Gemäß Trump wurden die USA auch am Wochenende zu einem Treffen in Europa eingeladen. Selenskyj soll ebenfalls anwesend sein. Es wurde jedoch nicht klar, ob und in welcher Funktion die USA an diesem Treffen teilnehmen könnten.

Trump, Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron und dem britischen Premier Keir Starmer hatten am Mittwoch telefoniert und über die Lage in der Ukraine gesprochen. Trump bestätigte im Weißen Haus zunächst das Gespräch und sagte später: «Sie möchten, dass wir am Wochenende zu einem Treffen in Europa kommen, und wir werden eine Entscheidung treffen, je nachdem, was sie uns vorlegen.» Auf wen konkret er sich bezog, ließ er offen. 

Trump: kleine Meinungsverschiedenheiten mit Europäern

Trump sagte zu dem Telefongespräch mit Merz, Macron und Starmer: «Wir haben in ziemlich deutlichen Worten über die Ukraine gesprochen.» Dabei habe es «einige kleine Meinungsverschiedenheiten über Personen» gegeben, erläuterte er ohne Details zu nennen. Er forderte erneut Wahlen in der Ukraine. 

Die Bundesregierung hatte zuvor angekündigt, dass die vier Staats- und Regierungschefs den Fortschritt der Gespräche über einen Waffenstillstand in der Ukraine besprochen haben und beabsichtigen, die intensive Arbeit an dem von den USA vorgeschlagenen Friedensplan in den nächsten Tagen fortzusetzen.

Ukraine soll Schiff im Schwarzen Meer angegriffen haben

Nach Berichten in den Medien griff die Ukraine Medienberichten zufolge erneut ein Schiff im Schwarzen Meer an, nach Vorfällen mit Handelsschiffen in den vergangenen Wochen. Unter Berufung auf Geheimdienstquellen wurden dabei die eigenen Seedrohnen Sea Baby eingesetzt.

Laut Berichten soll das Schiff zur russischen Schattenflotte gehören. Es war unter der Flagge der Komoren auf dem Weg zum russischen Schwarzmeerhafen Noworossijsk. In den Berichten heißt es, dass es sich mit ausgeschaltetem Transponder, welcher unter anderem die Position eines Schiffes übermittelt, in der ausschließlichen Wirtschaftszone der Ukraine befand. Die ausschließliche Wirtschaftszone eines Landes erstreckt sich vom Küstenmeer bis zur 200-Seemeilen-Grenze.

Bereits nach Explosionen auf zwei leeren Öl-Tankern im Schwarzen Meer Ende November hatten ukrainische Medien, ebenfalls mit Verweis auf Geheimdienstquellen, berichtet, dass Kiew mit Seedrohnen angegriffen habe. Kremlchef Wladimir Putin drohte mit harten Reaktionen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nannte Angriffe auf Handelsschiffe Anfang Dezember eine «besorgniserregende Eskalation» des Krieges zwischen Russland und der Ukraine. 

Drohnenangriffe gehen weiter – Flugbetrieb in Moskau eingeschränkt

Am späten Abend wurde erneut Luftalarm in vielen Regionen im Osten der Ukraine ausgelöst. Die Ukraine startete auch Gegenangriffe in Russland. Laut der Luftfahrtbehörde Rosawiazija kam es an den vier Flughäfen in Moskau zu vorübergehenden Einschränkungen im Flugbetrieb. Tass berichtete von einem massiven Drohnenangriff und mehr als 130 betroffenen Flügen in Moskau.

Am Abend schrieb der Bürgermeister der russischen Hauptstadt Sergej Sobjanin bei Telegram, dass zahlreiche ukrainische Drohnen auf die Hauptstadt zusteuerten und abgeschossen wurden.

Bei ukrainischen Drohnenangriffen treten Beeinträchtigungen des Flugbetriebs auf. Aufgrund der russischen Flugabwehr können manchmal keine Starts und Landungen durchgeführt werden. Laut Luftfahrtbehörde waren am Abend auch andere Flughäfen, wie im Nordkaukasus, betroffen.

Es wurde zunächst keine Information über Schäden oder Verletzte auf beiden Seiten bekannt.

Russland führt seit fast vier Jahren einen zerstörerischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Als Teil ihres Abwehrkampfes greift die Ukraine auch immer wieder Ziele in Russland an. Die Zahlen der Opfer und Schäden in Russland stehen in keinem Verhältnis zu den verheerenden Kriegsfolgen in der Ukraine.

dpa