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Selenskyj will Waffenproduktion in der Ukraine ausbauen

Der Westen kommt mit den versprochenen Waffenlieferungen an die Ukraine nicht hinterher. Der von seiner Europatour zurückgekehrte Präsident Selenskyj sieht in Kiew eine Lösung für das Problem.

Auf seiner Europatour hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auch bei Kanzler Olaf Scholz in Berlin Halt gemacht, um für neue Militärhilfe zu werben.
Foto: Michael Kappeler/dpa

  Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will mit westlichen Investitionen die Waffenproduktion in dem von Russland überfallenen Land deutlich ausbauen. «Unsere industrielle Kapazität erlaubt es uns, weit mehr Drohnen, mehr Granaten und militärische Ausrüstung zu produzieren, als es die finanziellen Möglichkeiten unseres Landes erlauben», sagte er in seiner abendlichen Videobotschaft. Der Westen könne das Geld geben, zumal viele Partner aus Mangel an eigenen Waffen im Moment der Ukraine nicht ausreichend helfen könnten.

«Außerdem verfügen einige Partner über spezielle Technologien, die in der Ukraine bereits jetzt eingesetzt werden können», sagte Selenskyj. Er dankte allen, die bisher schon investiert hätten im Rüstungssektor – besonders bei der Produktion von Drohnen. Bei seinem Besuch in Paris sei über ein neues ukrainisch-französisches Modell gesprochen worden. Dies solle nun auf Ebene der Verteidigungsminister vertieft werden.

Selenskyj hat während des seit mehr als zweieinhalb Jahren andauernden russischen Angriffskriegs immer wieder betont, dass er die Ukraine zu einem der weltweit größten Waffenproduzenten machen möchte. Nach Angaben des Militärs benötigt das Land dringend neue Waffen und Munition.

Selenskyj: Halten definierte Linien im Raum Kursk

Selenskyj erklärte, dass das Militär in Kiew die definierten Linien in der russischen Grenzregion Kursk halte. Zuvor habe es Versuche der russischen Streitkräfte gegeben, die ukrainische Armee von ihren Positionen zu vertreiben. Damit widersprach er indirekt den russischen Behauptungen, dass Moskaus Truppen mehrere Ortschaften zurückerobert hätten.

Die ukrainische Armee ist Anfang August in das Gebiet Kursk eingedrungen und hat dort zahlreiche Ortschaften besetzt. Laut Selenskyj soll dies den Druck auf Russland erhöhen, um Verhandlungen zu führen. Die Militärführung in Moskau hat angekündigt, das russische Gebiet bald zu befreien.

dpa