Russland schickt Soldaten aus dem verbündeten Nordkorea in seinen Krieg gegen die Ukraine. Kiew teilt mit, dass es zwei Männer aus dem Fernen Osten lebend in die Hand bekommen hat.
Selenskyj: Zwei Nordkoreaner gefangen genommen
Zwei nordkoreanische Soldaten sind dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge im russischen Gebiet Kursk als Kriegsgefangene genommen worden. Das teilte Selenskyj in sozialen Netzwerken mit. Die Männer hätten trotz Verletzungen überlebt und seien nach Kiew gebracht worden, wo der ukrainische Geheimdienst sie verhöre. Selenskyj kündigte an, dass auch die Presse Zugang zu den Gefangenen erhalten werde. «Die Welt muss die Wahrheit erfahren, was geschieht.»
Hohe Verluste der Nordkoreaner
Selenskyj hatte bereits zuvor über gefangene Nordkoreaner berichtet. Laut seinen Angaben waren diese Männer jedoch an ihren Verletzungen verstorben. Es wird geschätzt, dass das abgeschottete kommunistische Nordkorea 12.000 Soldaten nach Russland geschickt hat. Moskau verstärkt mit Nordkoreanern unter anderem seine Einheiten bei der Gegenattacke im Gebiet Kursk, um ukrainische Truppen aus Russland zu vertreiben. Sowohl die Ukraine als auch die USA schätzen, dass die Nordkoreaner dort hohe Verluste erleiden.
Selenskyj hat seinen Posts angeblich Fotos hinzugefügt, die die Gefangenen zeigen. Seine Angaben waren nicht überprüfbar. Er schrieb, dass es schwierig sei, nordkoreanische Soldaten gefangen zu nehmen. Der Staatschef behauptete, dass das russische und nordkoreanische Militär verletzte Nordkoreaner eher töte, als dass sie in Kriegsgefangenschaft gerieten.
Russischer Wehrpass mit angeblich gefälschten Daten
Gezeigt wurde auch ein russischer Wehrpass, wonach einem der Nordkoreaner ein Geburtsort in der russischen Teilrepublik Tuwa in Sibirien zugeschrieben wurde. «Russland gibt den Koreanern diese Dokumente, aber sie täuschen niemanden», kommentierte Selenskyj in einem Video. «Russland selbst tut alles für eine Verlängerung und Erweiterung des Krieges und wird sich dafür verantworten.»
Gemäß dem humanitären Völkerrecht ist es nicht erlaubt, Kriegsgefangene öffentlich zur Schau zu stellen. Laut dem Roten Kreuz sind Berichte über Kriegsgefangene nicht verboten, jedoch sollte vermieden werden, dass sie identifiziert werden können.