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Fehler in Polizeiarbeit nach Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt

Polizeifahrzeug nicht am vorgesehenen Standort während des Anschlags, Aufarbeitung der Sicherheitsmaßnahmen des Veranstalters und der Polizei.

Das Sicherheitskonzept für den Weihnachtsmarkt und die polizeiliche Einsatzkonzeption stehen im Fokus. (Archivbild)
Foto: Matthias Bein/dpa

Das Innenministerium in Magdeburg sucht neben den Ermittlungen zum Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt auch nach Fehlern in der Polizeiarbeit. Ein Polizeifahrzeug befand sich nicht an einem vorgesehenen Standort, wie das Innenministerium auf Nachfrage bestätigte.

«Zum Zeitpunkt des Anschlags waren Polizeifahrzeuge an den vier festgelegten Standorten um den Magdeburger Weihnachtsmarkt postiert. Nach dem jetzigen Stand der Aufarbeitung befand sich ein Polizeifahrzeug in der Parkbucht für Taxen in der Ernst-Reuter-Allee und damit nicht an dem nach der polizeilichen Einsatzkonzeption vorgesehenen Standort. Warum dies so war, ist Gegenstand der weiteren Aufarbeitung.»

Aufgearbeitet würden auch Fragen zum Sicherheitskonzept des Veranstalters des Weihnachtsmarkts. Es gehe darum, was das Konzept zum Schutz des Markts und damit auch zur technischen Absicherung von Flucht- und Rettungswegen vorgesehen habe. «Es wird aufgearbeitet, ob diese Maßnahmen vom Veranstalter umgesetzt worden sind und wenn nicht, warum nicht.» 

Strafanzeige gegen Stadt und Polizeiinspektion 

Außerdem teilte das Ministerium mit, der Staatsanwaltschaft liege eine Strafanzeige gegen die Stadt Magdeburg und die Polizeiinspektion Magdeburg vor. «Damit könnten das Sicherheitskonzept des Veranstalters des Weihnachtsmarkts und die polizeiliche Einsatzkonzeption sowie deren jeweilige Umsetzung auch Gegenstand von strafrechtlichen Ermittlungen werden.» In diesem Fall würde gegebenenfalls die Polizeiinspektion Halle (Saale) die polizeilichen Ermittlungen übernehmen.

Am vergangenen Freitagabend fuhr ein 50-Jähriger bei dem Anschlag mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt. Fünf Menschen verloren ihr Leben, bis zu 235 wurden verletzt. Der Täter befindet sich in Untersuchungshaft.

dpa