Parteien Fianna Fáil und Fine Gael vorne – Suche nach neuem Partner nötig.
Regierende Mitte-Rechts-Parteien führen bei Parlamentswahl in Irland

Bei der Parlamentswahl in Irland zeichnet sich ein Erfolg der regierenden Mitte-Rechts-Parteien ab. Nach Auszählung von 162 der 174 Parlamentssitze führt die Partei Fianna Fáil unter Vizeregierungschef Micheál Martin mit 43 Mandaten. Der Koalitionspartner Fine Gael unter Premierminister Simon Harris hat bisher 36 Sitze erreicht.
Es wird erwartet, dass Martin und Harris ihre Zusammenarbeit fortsetzen – und sich wahrscheinlich erneut zur Mitte der Legislaturperiode im Amt des Taoiseach abwechseln, wie der Regierungschef in Irland genannt wird.
Es ist jedoch wahrscheinlich, dass Fianna Fáil und Fine Gael einen neuen Partner finden müssen. Bisher haben sie mit den Grünen regiert, die jedoch bei der Wahl am Freitag fast alle Mandate verloren haben. Im Gespräch sind die sozialdemokratischen Parteien Labour und Social Democrats, auch einige unabhängige Kandidaten haben ihre Unterstützung in Aussicht gestellt.
Größte Oppositionspartei hat kaum Chancen auf Regierung
Sinn Féin, die bisher ebenfalls auf 36 Sitze kommt, ist kaum geeignet für eine Regierungsbildung. Sowohl der Regierungschef als auch sein Vize haben eine Zusammenarbeit mit der links-nationalen Partei ausgeschlossen, die sich vehement für eine Vereinigung mit der britischen Nachbarprovinz Nordirland einsetzt und einst als politischer Arm der Terrorgruppe IRA galt.
Es ist aufgrund des komplizierten Verhältniswahlrechts ungewiss, wann die Stimmenauszählung in dem EU-Mitgliedstaat endet. Knapp 3,7 Millionen Menschen waren bei der Wahl wahlberechtigt. Die Wahlbeteiligung lag mit 59,7 Prozent gut drei Punkte niedriger als bei der vorigen Abstimmung im Februar 2020.