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Sohn: Friedensnobelpreisträgerin Suu Kyi schwer krank

Seit einem Militärputsch 2021 sitzt Aung San Suu Kyi in Myanmar in Haft. Wo genau? Das wisse niemand, sagt ihr Sohn. Er spricht von einer schweren Herzerkrankung der früheren Freiheitsikone.

Aung San Suu Kyi war einst das Idol einer ganzen Generation. (Archivbild)
Foto: Peter Dejong/AP/dpa

Große Sorge um den Gesundheitszustand von Aung San Suu Kyi: Die 80 Jahre alte Friedensnobelpreisträgerin leidet nach Angaben ihres Sohnes Kim Aris unter «sich verschlimmernden Herzkomplikationen». Der 48-Jährige betonte in einem auf Facebook verbreiteten Video, die in Haft sitzende frühere Freiheitsikone habe darum gebeten, von einem Kardiologen behandelt zu werden. «Aber niemand weiß, wo sie festgehalten wird und ob sich jemand um sie kümmert.»

Das Vorgehen des Militärs sei «grausam, lebensbedrohlich und inakzeptabel», sagte Aris. «Sie muss freigelassen werden, so wie alle politischen Gefangenen in Birma.»

Kaum Informationen zu ihrem Zustand

Die ehemalige De-Facto-Regierungschefin Suu Kyi wurde vor viereinhalb Jahren von der Junta entmachtet und festgenommen. Aufgrund angeblicher Vergehen wurde sie auf Druck der Generäle zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt. Ihr genauer Aufenthaltsort ist unklar.

Auch nur gelegentlich gelangen Details zu ihrem Gesundheitszustand an die Öffentlichkeit. Es wurde unter anderem von Zahnfleischproblemen gesprochen, die es ihr angeblich erschweren sollen, normal zu essen. Den Berichten zufolge soll die Junta ihren Bitten um ärztliche Versorgung nur unzureichend nachgekommen sein.

Suu Kyi engagierte sich in den 1980er Jahren für einen gewaltfreien Demokratisierungsprozess und wurde deshalb damals bereits 15 Jahre lang unter Hausarrest gestellt. Im Jahr 1991 wurde sie für ihren Einsatz gegen Unterdrückung und soziale Ungerechtigkeit mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. International war die Politikerin jedoch schon seit einiger Zeit umstritten – insbesondere aufgrund der staatlichen Diskriminierung der Rohingya und ihres Schweigens zur Gewalt gegen die muslimische Minderheit. Im eigenen Volk ist Suu Kyi jedoch nach wie vor beliebt.

dpa