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Startschuss für Milliarden-Förderprogramm für Schulen

20 Milliarden Euro extra für 4000 Schulen im Land, um Bildungsdefizite auszugleichen – das sogenannte Startchancen-Programm ist das zentrale bildungspolitische Vorhaben der Ampel und kann nun kommen.

Mit der Unterschrift von Bettina Stark-Watzinger (r) und Christine Streichert-Clivot startet das Startchancen-Programm.
Foto: Michael Kappeler/dpa

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) und die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Christine Streichert-Clivot (SPD), haben am Dienstag in Berlin mit ihrer Unterschrift den offiziellen Startschuss für das wichtigste bildungspolitische Vorhaben der Ampel gegeben. Ab dem kommenden Schuljahr sollen mit dem sogenannten Startchancen-Programm bundesweit zunächst etwa 2000 und später 4000 Schulen in sozial schwierigen Lagen eine spezielle Förderung erhalten.

In den nächsten zehn Jahren planen Bund und Länder, 20 Milliarden Euro dafür bereitzustellen. Der Großteil der Förderung, nämlich 60 Prozent, soll den Grundschulen zugutekommen, da Bildungsstudien zunehmende Defizite im Lesen, Schreiben und Rechnen aufgezeigt haben.

Etwa jede zehnte Schule des Landes soll gemäß den Plänen eine Startchancen-Schule werden. Entscheidend sind insbesondere der Anteil ärmerer Kinder und Jugendlicher sowie der Anteil an Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund. Die konkrete Auswahl treffen die Bundesländer. Das Geld ist für Baumaßnahmen vorgesehen, jedoch nicht für ohnehin notwendige Turnhallen- oder Toiletten-Sanierungen, sondern für Lernlabore, Multifunktionsräume, Werkstätten, Ateliers oder für Sport- und Erholungsangebote im Außenbereich.

Zusätzliches Personal

Die Startchancen-Milliarden sollen auch für zusätzliches Personal wie Sozialarbeiter investiert werden und den Schulen wird ein Budget für freie Verwendung zur Verfügung gestellt. Das ehrgeizige Ziel ist es, bis zum Ende der Programmlaufzeit 2034 die Anzahl der Schüler, die die Mindeststandards in Mathematik und Deutsch nicht erreichen, an den Startchancen-Schulen zu halbieren. Darüber hinaus geht es um die Förderung der sogenannten sozio-emotionalen Kompetenz, der Fähigkeit zu angemessenem Verhalten im Umgang mit anderen Menschen und in verschiedenen Situationen.

Die Bildung in Deutschland liegt in der Verantwortung der Bundesländer, daher kann Berlin nicht einfach Geld geben. Deshalb haben Bund und Länder Verwaltungsvereinbarungen getroffen, um die genaue Verteilung und Verwendung der Mittel zu regeln. Diese Vereinbarungen wurden mittlerweile von allen Bundesländern unterzeichnet. Am Dienstag setzten Stark-Watzinger und Streichert-Clivot, die auch saarländische Bildungsministerin ist, die Dokumente mit ihrer Unterschrift in Kraft.

Beide bezeichneten es als einen Meilenstein. Die Bundesbildungsministerin sagte, es handle sich um das größte und langfristigste Bildungsprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik.

dpa