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Steuerzahlerbund: Bürger arbeiten bis 11. Juli für den Staat

Verkehrsinfrastruktur, Rentensystem, politische Institutionen: Der Staat übernimmt vieles, was Einzelne nicht leisten könnten. Das kostet die Steuerzahler hier mehr als in vielen anderen Ländern.

Nach Berechnungen des Bunds der Steuerzahler arbeiten Bürgerinnen und Bürger in diesem Jahr bis zum 11. Juli für die Staatskasse.
Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland arbeiten nach Angaben des Bunds der Steuerzahler in diesem Jahr bis zum Donnerstag für die Staatskasse. Der vom Verein betitelte «Steuerzahlergedenktag» fällt damit auf den 11. Juli. Das gilt für einen fiktiven Durchschnittshaushalt mit 2,3 Personen, der sein Einkommen aus Arbeit bezieht. Für Singles liegt die Steuerbelastung höher, für Alleinerziehende beispielsweise niedriger. Der «Gedenktag» pendelte in den vergangenen Jahren um die Juli-Mitte, im vergangenen Jahr fiel er auf den 9. Juli.

Wenige europäische Länder mit höherer Belastung

Laut den Angaben bleiben von einem Euro an Arbeitseinkommen 47,4 Cent übrig. 31,7 Cent gehen an Sozialabgaben, der Rest an verschiedene Steuern und Umlagen. Ein durchschnittlicher Arbeitnehmer-Haushalt gibt somit 52,6 Prozent seines Einkommens an den Staat ab. Diese Quote ist für Singles nur in Belgien höher, für Familien in Belgien und Frankreich. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Belastung laut den Angaben um etwa 0,1 Prozentpunkte gesunken.

Kritik am «Gedenktag»

Allerdings sei hier einiges an «Effizienzgewinn» möglich. «Wir haben unendlich viele Krankenkassen, wir haben große Verwaltungseinheiten», sagte Holznagel. Zunächst einmal gehe es dem Bund der Steuerzahler darum, Transparenz herzustellen. Es müsse aber auch viel mehr über steuerliche Entlastungen gesprochen werden. Es müsse alles dafür getan werden, dass die Belastungsquote unter 50 Prozent sinke.

dpa