Eine jüngste Untersuchung behauptet, dass die AfD-Politik hauptsächlich ihren eigenen Anhängern schadet. Dies ist jedoch ein Irrglaube.
Studie zu Auswirkungen der AfD-Politik: Negative Effekte für die gesamte Bevölkerung.
„Schau mal, wie sie sich verhalten.“ Man findet oft Grund zum Schmunzeln, wenn man sich die Handlungen einiger rechter Gruppen anschaut. Diesmal sorgt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung für Aufsehen, die zu dem Schluss kommt, dass AfD-Wähler*innen am meisten unter der Politik der AfD leiden würden. Auch die taz hat dies mit einem Meme auf Instagram hervorgehoben. Aber das Amüsement ist in diesem Fall unangebracht.
Die Untersuchung zog Vergleiche zwischen den Positionen der rechten Partei im „Wahl-O-Mat“ 2021 und den Interessen ihrer Wählerinnen. Die Ergebnisse zeigen ein überraschendes Bild: Bei Themen wie Steuern, Wirtschaft, Klimaschutz, Demokratie und Globalisierung würden gerade die Anhängerinnen der AfD vermutlich den Kürzeren ziehen. AfD-Wähler*innen tendieren im Durchschnitt zu geringerer sozialer Teilhabe und haben meist eine niedrigere bis mittlere Bildung und Einkommen.
Zahlreiche Untersuchungen, einschließlich der DIW-Studie, haben die sozialpolitischen Ansätze der AfD analysiert. Das Ergebnis: Die Partei setzt Menschen gegeneinander an und fördert eine Umverteilung von den ärmeren zu den reicheren Schichten. Trotz ihrer Wahlversprechen scheint die AfD in erster Linie im Interesse der Gutverdiener zu handeln.
Es ist jedoch irreführend zu behaupten, dass die AfD-Politik vor allem ihren eigenen Wählern schadet. Wie kann man das Ausmaß von Leid vergleichen? Wer ist stärker betroffen? Eine Person, die steuerlich benachteiligt wird, oder jemand, der sein Recht auf körperliche Unversehrtheit verliert? Ein Flüchtling, der abgewiesen wird oder jemand, dessen Existenzgrundlage durch den Klimawandel gefährdet ist?
Mit ihrer extrem rechten Agenda richtet sich die AfD gegen alle marginalisierten Gruppen: Frauen, LGBTQ+ Personen, Menschen mit Behinderungen, Arme, Nicht-Deutsche und Migranten. Diese Gruppen würden deutlich unter der rücksichtslosen Politik der Partei leiden. Es ist offensichtlich: Sollte die AfD jemals regieren, würden die Auswirkungen ihrer Politik weit über legislative Maßnahmen hinausgehen und sich auf Verwaltungen, Bildungseinrichtungen, Stiftungen und die gesamte Gesellschaft erstrecken.
Zur Geschichte der AfD:
Die AfD (Alternative für Deutschland) ist eine rechtspopulistische Partei, die 2013 in Deutschland gegründet wurde. Seitdem hat sie sich zu einem bedeutenden Akteur in der deutschen Politik entwickelt. Hier sind Antworten auf die gestellten Fragen:
1. Äußert sich die AfD fremdenfeindlich?
Die AfD wird oft kritisiert und beschuldigt, fremdenfeindliche und islamfeindliche Ansichten zu vertreten. Einige ihrer Mitglieder und Vertreter haben kontroverse Äußerungen in Bezug auf Einwanderung und den Islam gemacht. Die Partei hat sich in den letzten Jahren insbesondere gegen die Einwanderungspolitik von Kanzlerin Angela Merkel und gegen die Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Nahen Osten ausgesprochen. Es ist wichtig zu beachten, dass die Meinungen innerhalb der Partei variieren können und nicht alle Mitglieder und Anhänger solche Ansichten teilen.
2. In welchen Landtagen und Bundestagen war/ist die AfD bereits vertreten?
Die AfD hat seit ihrer Gründung schnell an Popularität gewonnen. Sie ist in vielen Landtagen vertreten und hat bei den Bundestagswahlen 2017 erstmals den Einzug in den Bundestag geschafft. Bei den Landtagswahlen hat sie in einigen Bundesländern zweistellige Ergebnisse erzielt. Die genaue Vertretung kann sich je nach Wahljahr und Region ändern, aber es ist unbestreitbar, dass die Partei eine wachsende Präsenz in der deutschen Politik hat.
3. Welche Parteimitglieder äußerten sich bisher extremistisch?
Es gab mehrere Fälle, in denen Mitglieder der AfD mit extremistischen Äußerungen oder Verbindungen zu rechtsextremen Gruppen in die Schlagzeilen geraten sind. Personen wie Björn Höcke, der den Flügel der Partei anführt, haben oft kontroverse und polarisierende Ansichten geäußert. Höcke hat in der Vergangenheit Bemerkungen gemacht, die als relativierend gegenüber der NS-Zeit interpretiert wurden. Es gibt jedoch viele Meinungsunterschiede innerhalb der Partei, und nicht alle Mitglieder teilen diese extremen Ansichten.
4. Woher bezieht die AfD ihre Gelder?
Die Finanzierung von Parteien ist ein komplexes Thema. Die AfD, wie andere politische Parteien auch, erhält staatliche Parteienfinanzierung, die sich nach den Wahlergebnissen richtet. Darüber hinaus erhält die Partei Spenden von Einzelpersonen und Unternehmen. Es gab Kontroversen und Untersuchungen über einige dieser Spenden, insbesondere über mögliche ausländische Quellen. Es ist jedoch wichtig, genaue und aktuelle Daten aus offiziellen Quellen oder Untersuchungen zu verwenden, um eine umfassende Beurteilung der Finanzierung der Partei zu erhalten.