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Stützpunkt für Nato-Raketenabwehrschirm in Polen eröffnet

Polens Führung sieht in der Eröffnung der US-Raketenabwehrbasis eine weitere Sicherheitsgarantie für ihr Land. Russland dagegen droht mit Konsequenzen.

Polens Präsident Andrzej Duda spricht bei der Eröffnung der US-Raketenabwehrbasis in Redzikowo. (Foto aktuell)
Foto: Adam Warzawa/PAP/dpa

Vertreter der USA und der polnischen Regierung haben offiziell einen Stützpunkt für das Nato-Raketenabwehrsystem in Europa in Polen eröffnet. «Die ganze Welt wird klar und deutlich sehen, dass dies hier kein russischer Einflussbereich mehr ist», sagte Präsident Andrzej Duda. Die Basis in Redzikowo, die vom US-Militär betrieben wird, befindet sich etwa hundert Kilometer westlich von Danzig im Norden Polens und ist Teil des Nato-Raketenabwehrschirms.

Das System, zu dem auch ein ähnlicher Stützpunkt in Rumänien gehört, wurde unter dem damaligen US-Präsidenten George W. Bush geplant. Ursprünglich war es dafür gedacht, Europa vor einer Bedrohung durch mögliche Raketenschläge des Irans zu schützen. In Polen wurde es jedoch auch als Schutz vor einer Aggression Russlands betrachtet.

Polen, ein Mitglied der EU und der NATO, ist einer der aktivsten Unterstützer der Ukraine, die von Russland angegriffen wurde. Darüber hinaus spielt das Land eine bedeutende Rolle als logistisches Drehkreuz für die Militärhilfe des Westens für Kiew.

Raketenabwehrsystem Aegis Ashore 

Die Anlage in Redzikowo ist mit dem US-Raketenabwehrsystem Aegis Ashore ausgestattet. Das System, das ursprünglich für Kriegsschiffe der US-Marine entwickelt wurde, wurde für den Einsatz an Land angepasst. Aegis Ashore hat die Fähigkeit, Raketen zu orten, zu verfolgen und zu zerstören. Während die Anlage für Aegis Ashore in Deveselu, Rumänien, bereits 2016 in Betrieb genommen wurde, gab es jahrelange Verzögerungen bei den Vorbereitungen für die jetzt eröffnete Basis in Polen.

Kritik aus Moskau

Die russische Führung kritisierte den Schritt. Die militärische Infrastruktur der USA rücke auf europäischem Territorium in Richtung von Russlands Grenzen vor, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. «Dies ist nichts anderes als ein Versuch, unser militärisches Potenzial einzudämmen, und natürlich werden wir geeignete Maßnahmen beschließen, um die Parität zu gewährleisten.» 

Russland hat mehrmals gegen das Raketenabwehrschirm-Projekt protestiert. Laut Moskau könnten von den Abschussanlagen in Polen und Rumänien nicht nur Abfangraketen, sondern auch atomar bestückte Marschflugkörper für Angriffe abgefeuert werden.

dpa