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Syrien: Großangelegte Operation gegen Terrormiliz IS

Kurz vor dem Besuch des syrischen Präsidenten Ahmed al-Scharaa in Washington verkündet das Innenministerium in Damaskus einen Schlag gegen die Terrormiliz IS. Der Zeitpunkt dürfte kein Zufall sein.

Der syrische Übergangspräsident Al-Scharaa will sein Land wieder in die internationale Gemeinschaft integrieren. (Archivfoto)
Foto: Francisco Seco/AP/dpa

Die Übergangsregierung in Syrien hat nach eigenen Angaben eine umfangreiche Operation der Sicherheitskräfte gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) durchgeführt. Laut dem Sprecher des Innenministeriums in Damaskus, wie von der staatlichen Nachrichtenagentur Sana berichtet, fanden mehr als 60 Razzien in verschiedenen Teilen des Landes statt. Mehr als 70 Personen wurden dabei festgenommen. Ein Mitglied der Terrormiliz wurde getötet, während ein Angehöriger der Sicherheitskräfte verletzt wurde.

Die Ankündigung erfolgt lediglich einen Tag vor dem Treffen des syrischen Übergangspräsidenten Ahmed al-Scharaa mit US-Präsident Donald Trump in Washington. Der geplante Besuch im Weißen Haus am Montag ist der erste eines syrischen Präsidenten überhaupt. Er traf bereits am Wochenende in der US-Hauptstadt ein.

Es wird erwartet, dass al-Scharaa den Beitritt der syrischen Regierungstruppen zur von den USA geführten Allianz gegen den IS verkünden könnte. Die Ankündigung des syrischen Innenministeriums wird diesen Eindruck wahrscheinlich verstärken.

Al-Scharaa will Syrien in die internationale Gemeinschaft integrieren 

Der IS eroberte 2014 große Gebiete in Syrien und dem benachbarten Irak. Er kontrollierte teilweise etwa ein Drittel Syriens und 40 Prozent des Irak. Die USA führten eine Operation gegen die Terrororganisation durch. Obwohl sie militärisch besiegt ist, gibt es schätzungsweise noch etwa 2.500 aktive IS-Kämpfer in beiden Ländern, die auch Anschläge verüben.

Syrien war aufgrund des blutigen Bürgerkriegs unter der Herrschaft von Ex-Machthaber Baschar al-Assad jahrelang international isoliert. Eine Rebellenallianz unter der Führung der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) stürzte Assad Anfang Dezember. HTS-Anführer al-Scharaa fungiert heute als Übergangspräsident des Landes. Sein Ziel ist es, Syrien wieder in die internationale Gemeinschaft zu integrieren, um die Wirtschaft anzukurbeln. Die USA streben danach, das Land, das während der Herrschaft von Assad eng mit Moskau verbündet war, stärker an den Westen anzubinden.

dpa