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Syrisches Militär zieht sich aus Daraa und Suweida zurück

Regierungstruppen neu positionieren sich nach Angriffen von "terroristischen Elementen" auf Kontrollpunkte der Armee.

Syrische Oppositionskämpfer setzen ihren Vormarsch fort.
Foto: Ghaith Alsayed/AP/dpa

Das syrische Militär hat sich nach staatlichen Angaben aus Daraa und Suweida im Südwesten des Landes zurückgezogen. Die syrische Staatsagentur Sana berichtete unter Berufung auf das Militär, die Regierungstruppen würden sich neu positionieren, nachdem «terroristische Elemente» Kontrollpunkte der Armee angegriffen hätten.

Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte sind die Provinzen Suweida und Daraa mittlerweile fast vollständig unter der Kontrolle von lokalen Oppositionskräften. Die Beobachtungsstelle mit Sitz in London verfolgt mit einem Netz von Informanten das Kriegsgeschehen im Land.

Insbesondere die Stadt Daraa spielte eine herausragende Rolle im syrischen Bürgerkrieg. Dort begannen im März 2011 die ersten Proteste. Diese wurden durch die Festnahme von Jugendlichen ausgelöst, die regierungskritische Graffiti an die Wände ihrer Schule gesprüht hatten. Die Sicherheitskräfte reagierten mit großer Härte gegen die Proteste. Letztendlich führte die Gewaltspirale zu einem Bürgerkrieg mit internationaler Beteiligung.

Bisher kein weiteres Vorrücken auf Homs

Laut der Beobachtungsstelle konnten die Aufständischen bisher nicht weiter in die strategisch wichtige Stadt Homs vordringen. Es könnte sein, dass es an militärischer Ausrüstung oder Truppenstärke mangelt. Es war bisher unklar, ob die Rebellen genug Kämpfer haben, um Homs mit rund 1,4 Millionen Einwohnern einzunehmen.

Die Regierungstruppen sind nach wie vor im Umland der drittgrößten Stadt Syriens stationiert und setzen von dort aus die Angriffe auf die Stellungen der Rebellen fort, wurde weiter berichtet. Die Truppen wurden massiv verstärkt.

Gegen Ende November brach der Bürgerkrieg erneut aus, als die Islamisten-Allianz Haiat Tahrir al-Scham (HTS) eine Offensive startete. Innerhalb kurzer Zeit eroberte die Gruppe viele Gebiete teilweise ohne Widerstand. Ihr Ziel ist es, die Regierung von Präsident Baschar al-Assad zu stürzen.

dpa