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Taiwan verurteilt Schießübung von Chinas Marine vor Küste

China provoziert erneut mit Militärübungen vor Taiwan. Auch in Australien sorgen drei chinesische Kriegsschiffe seit Tagen für Unruhe. Werden sie von einem Atom-U-Boot begleitet?

Taiwans Militär hat nach eigenen Angaben auf Schießübungen Chinas vor seiner Küste «reagiert». (Archivbild)
Foto: Chiang Ying-ying/AP/dpa

Laut taiwanischen Angaben hat China unerwartet Schießübungen vor der Küste der Inselrepublik abgehalten. Das Verteidigungsministerium in Taipeh hat diese Aktion verurteilt und der Volksbefreiungsarmee vorgeworfen, mit der Einrichtung des Übungsgebiets etwa 40 Seemeilen südwestlich vor der Küste Taiwans gegen internationale Normen verstoßen zu haben. Taiwan hat Streitkräfte zur Überwachung der Situation entsandt, hieß es in einer Erklärung.

Der demokratisch regierte Inselstaat hatte auch 32 chinesische Militärflugzeuge verschiedener Typen um sein Gebiet entdeckt, wie es weiter hieß. 22 davon hätten die Mittellinie in der Meerenge zwischen China und Taiwan (Taiwanstraße) überflogen und seien aus verschiedenen Richtungen in die Luftverteidigungszone – nicht zu verwechseln mit dem Luftraum – eingedrungen.

Auf die Frage nach der Übung erklärte Chinas Außenamtssprecher Lin Jian in Peking, dass es sich nicht um eine diplomatische Frage handelt. Die Kommunistische Partei betrachtet Taiwan als Teil des chinesischen Territoriums und strebt danach, die Insel zu vereinen, notfalls auch durch militärische Maßnahmen, wie es bereits mehrmals aus Peking geäußert wurde. Die Volksbefreiungsarmee führt nahezu täglich Übungen in der Nähe von Taiwan durch.

Chinesische Kriegsschiffe auch vor Australien

Die Übung vor Taiwan fand nur wenige Tage nach dem Training der chinesischen Marine mit Kriegsschiffen in internationalen Gewässern vor Australien statt. Die Schiffe – eine Fregatte, ein Kreuzer und ein Versorgungsschiff – sind weiterhin Gegenstand von Diskussionen in Canberra. Laut dem Sender ABC soll nach Angaben von Militärquellen ein Atom-U-Boot die Einsatztruppe zumindest zeitweise begleitet haben. Auch das benachbarte Neuseeland beobachtet die Entwicklungen genau.

Gemäß Airservices Australia mussten aufgrund von Schießübungen fast 50 kommerzielle Flüge kürzlich ihre Route ändern. Admiral David Johnston, Chef der Streitkräfte, sagte, dass Peking das australische Militär nicht über die Übungen informiert habe. Ein Pilot einer kommerziellen Fluglinie hatte demnach zufällig Funksprüche der chinesischen Schiffe empfangen und die australischen Behörden benachrichtigt.

Johnston nannte das Verhalten Chinas «unverantwortlich». Nachdem die Schiffe zunächst vor der Ostküste Australiens gesichtet worden waren, befanden sie sich mittlerweile etwa 250 Kilometer südlich der Insel Tasmanien.

dpa