Am Morgen nehmen Spezialeinsatzkräfte der Polizei einen 27 Jahre alten Mann in Essen fest. Es geht um den Verdacht des Betrugs zur Finanzierung von geplanten islamischen Terrortaten.
Durchsuchungen wegen Terrorverdachts – Mann festgenommen

In Essen wurde ein 27-jähriger Mann wegen Terrorverdachts von Spezialeinsatzkräften der Polizei festgenommen. Die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf hat einen Haftbefehl gegen den Mann erwirkt, sagte eine Sprecherin. Ihm wird gemeinschaftlicher gewerbsmäßiger Betrug zur Finanzierung eines mutmaßlich geplanten islamistisch-terroristisch motivierten Anschlags vorgeworfen. Er soll noch heute einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.
«Wir gehen davon aus, dass er Betrugstaten begangen hat und mit den Geldern, die er durch diese Betrugstaten erlangt hat, beabsichtigte, einen Anschlag zu organisieren, zu planen», sagte die Sprecherin. Bei dem 27-Jährigen handelt es sich um einen Mann mit bosnisch-herzegowinischer Staatsangehörigkeit.
Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) sagte, die Polizei habe mögliche Terrortaten gestoppt. Er betonte die Entschlossenheit der Ermittler, gegen Terroraktivitäten vorzugehen. «Wer bei uns Terrorpläne verfolgt, muss damit rechnen, dass morgens das SEK vor der Tür steht – und zwar rechtzeitig», sagte der CDU-Politiker.
Betrug mit teuren Elektrogeräten
Bei den Betrugstaten soll es sich um den Kauf und den Verkauf von hochpreisigen Elektrogeräten gehandelt haben. Die Ermittlungsbehörden gingen davon aus, dass diese bestellt und dann nicht bezahlt wurden, sagte Oberstaatsanwältin Alexandra Wiese von der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf der Deutschen Presse-Agentur. «Wir nehmen an, dass man durch den Weiterverkauf an Geld kommen wollte und auf diese Weise bereits mindestens fünfstellige Beträge zusammengekommen sind.»
Darüber hinaus gebe es weitere Beschuldigte. Man gehe davon aus, dass diese sich an Betrugstaten beteiligten. «Ob sie aber davon wussten, wofür diese Gelder eingesetzt werden sollten, ist Gegenstand der Ermittlungen.»
Durchsuchungen in vier Städten in NRW
In den frühen Morgenstunden gab es Durchsuchungen bei den Beschuldigten in Essen und Dortmund, wie es hieß. Dabei sei der 27-Jährige festgenommen worden. Zudem wurden Durchsuchungsmaßnahmen bei weiteren Personen, die derzeit als Zeugen geführt werden, zwecks Beschlagnahme von Beweismitteln durchgeführt.
Die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf und die Polizei Essen teilten mit, dass insgesamt Maßnahmen zeitgleich in sechs Objekten in den Städten Essen, Dortmund, Düsseldorf und Soest stattfanden. Die Durchsuchungen hatten das Ziel, die weitere Planung und Umsetzung dieser Tat zu verhindern und den Sachverhalt weiter aufzuklären.