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Teurer Start ins neue Jahr! Millionen Deutsche müssen ab Januar deutlich mehr für Krankenkasse und Rente zahlen

Ein Beschluss mit spürbaren Folgen für Millionen Bürger: Ab Januar steigen die Beiträge zur gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherung – und das bedeutet für viele Beschäftigte höhere Abzüge vom Gehalt. Besonders Gutverdiener, aber auch Facharbeiter, trifft die neue Regelung hart.

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Foto: Depositphotos

Regierung beschließt höhere Beitragsgrenzen

Wenn sich Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und sein Kabinett am Mittwoch treffen, steht ein Beschluss auf der Tagesordnung, der Millionen Arbeitnehmern teurer zu stehen kommt. Die Bundesregierung will die sogenannten Beitragsbemessungsgrenzen anheben – also jene Einkommensgrenzen, bis zu denen Sozialabgaben gezahlt werden müssen.

Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) brachte die neue Verordnung ein, die ab 1. Januar 2026 gelten soll. Damit werden Renten- und Krankenkassenbeiträge für viele Beschäftigte deutlich steigen.

Rentenbeiträge steigen für Besserverdiener

In der gesetzlichen Rentenversicherung wird künftig ein höheres Einkommen verbeitragt:

  • Die Grenze steigt von 8.050 auf 8.450 Euro monatlich.
  • Damit zahlen rund 2,1 Millionen Beschäftigte mit hohen Gehältern künftig mehr.
  • Das entspricht etwa 9,6 Prozent aller Vollzeitangestellten.

Für Arbeitnehmer mit Spitzengehältern kann das monatlich bis zu 75 Euro mehr bedeuten.

Krankenkassenbeiträge treffen auch Facharbeiter

Auch in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung müssen viele Arbeitnehmer tiefer in die Tasche greifen. Die Grenze, bis zu der Beiträge erhoben werden, steigt von 5.512,50 auf 5.812,50 Euro.

Wer sich privat versichern will, muss künftig ein noch höheres Einkommen nachweisen: Die Versicherungspflichtgrenze steigt von 6.150 auf 6.450 Euro. Damit verlieren einige Arbeitnehmer die Möglichkeit, in eine private Krankenversicherung zu wechseln.

Insgesamt sind von den Änderungen rund 5,5 Millionen Beschäftigte betroffen.

Spürbare Mehrbelastung für Singles

Ein alleinstehender Arbeitnehmer mit einem Einkommen zwischen 6.000 und 8.000 Euro muss künftig rund 33 Euro mehr pro Monat zahlen. Ab einem Gehalt von 8.500 Euro steigt die Mehrbelastung auf etwa 75 Euro monatlich.

Die Anpassung erfolgt jedes Jahr automatisch auf Basis der allgemeinen Lohnentwicklung, doch dieses Mal fällt der Anstieg besonders kräftig aus.

CDU warnt vor Folgen für Mittelstand

Aus den Reihen der CDU kam heftige Kritik. Gitta Connemann, Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium, nannte die Pläne „fatal für den Wirtschaftsstandort Deutschland“. Sie warnte davor, dass steigende Lohnnebenkosten den Mittelstand zusätzlich belasten könnten.

Trotz der Warnungen gab es in der Bundesregierung kaum Widerstand: Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) stimmte der Erhöhung zu.

Beschluss ohne Bundestagsdebatte

Am Mittwochvormittag soll das Kabinett den Beschluss offiziell absegnen – ohne weitere Diskussion. Der Bundestag muss nicht mehr zustimmen, die Verordnung tritt automatisch in Kraft.

TS
Quellen: Bild.de