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Historischer Frieden in Südostasien unterzeichnet

Ein Friedensabkommen zwischen Thailand und Kambodscha wurde im Beisein von US-Präsident Donald Trump in Malaysia besiegelt, nach schweren Kämpfen.

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Trump hatte schon im Juli in dem Konflikt vermittelt.
Foto: Mark Schiefelbein/AP/dpa

Drei Monate nach den heftigen Kämpfen im Grenzgebiet zwischen Thailand und Kambodscha haben beide Länder in Anwesenheit von US-Präsident Donald Trump ein Friedensabkommen unterzeichnet. Der thailändische Premierminister Anutin Charnvirakul und sein kambodschanischer Amtskollege Hun Manet haben die Vereinbarung am Mittag (Ortszeit) in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur besiegelt. Trump war kurz zuvor als Gast des Gipfeltreffens der südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean gelandet – es handelt sich um die erste Station seiner mehrtägigen Asienreise.

Das Abkommen erinnere daran, «dass Versöhnung kein Zugeständnis, sondern ein Akt des Mutes ist, und dass der Frieden, wenn er einmal gewählt wurde, die Zukunft von Nationen neu gestalten kann», betonte der malaysische Regierungschef Anwar Ibrahim, dessen Land in diesem Jahr den Vorsitz des Asean-Gipfels hat.

Waffenruhe auf Druck von Trump

Es gab im Juli heftige Kämpfe zwischen den Streitkräften Thailands und Kambodschas entlang der 800 Kilometer langen Grenze beider Länder. Über 40 Menschen starben bei den Auseinandersetzungen, und Hunderttausende wurden aus der Region vertrieben.

Immer noch sind 18 Soldaten aus Kambodscha in Thailand als Kriegsgefangene inhaftiert. „Sie würden nun freigelassen“, sagte Trump in einer Rede – und fügte hinzu, er sei stolz, zur Beilegung dieses Konflikts beigetragen zu haben. Gleichzeitig kritisierte er die Vereinten Nationen dafür, dass sie nichts getan hätten.

Nachdem Trump sich in den Konflikt eingeschaltet hatte, einigten sich die südostasiatischen Nachbarn bereits Ende Juli bei einem ersten Treffen in Malaysia auf eine «sofortige und bedingungslose» Waffenruhe. Trump hatte mit wirtschaftlichen Konsequenzen gedroht, falls der Konflikt nicht beigelegt wird.

Worum geht es in dem Abkommen?

In dem nun unterzeichneten Friedensabkommen, auf das Trump gedrängt hatte, geht es nach Angaben des thailändischen Verteidigungsministeriums unter anderem um den Abzug schwerer Waffen aus dem Grenzgebiet sowie um gemeinsame Minenräumung. Vorausgegangen waren tagelange Verhandlungen zwischen beiden Ländern. Kambodschas Regierungschef Hun Manet sprach von einem «historischen Moment».

Es ist unklar, ob der Frieden tatsächlich Bestand hat, da der Konflikt zwischen den beiden Ländern seit Jahrzehnten schwelt. Trotz der Einigung auf eine Waffenruhe kam es in den vergangenen Monaten immer wieder zu Zwischenfällen an der Grenze.

Trump wird am Montag nach Japan reisen, um Gespräche zu führen. Danach wird er nach Südkorea fliegen, wo der Gipfel der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) stattfindet und am Donnerstag ein Treffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping geplant ist.

dpa