Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Thailand und Kambodscha: Prekäre Waffenruhe hält weitgehend

Die Feuerpause zwischen Thailand und Kambodscha scheint zu halten – weitgehend zumindest. Aber es gibt weiter Beschuldigungen beider Seiten. Wie geht es nun weiter?

Die prekäre Feuerpause scheint weitgehend zu halten.
Foto: Anton L. Delgado/AP/dpa

Die fragile Waffenruhe im Grenzgebiet zwischen Thailand und Kambodscha scheint größtenteils stabil zu sein. Ein Reporter des Senders Channel News Asia berichtete aus der Region, dass seit dem Beginn der Feuerpause in der Nacht zum Dienstag kein Artilleriefeuer mehr zu hören war. Zuvor hatte es fünf Tage lang schwere Kämpfe gegeben.

Thailand wirft dem Nachbarland jedoch weiterhin Verstöße gegen das Abkommen vor. Laut einer Mitteilung des Außenministeriums in Bangkok haben kambodschanische Streitkräfte thailändische Militärstellungen in Phu Makua in der Provinz Sisaket mit Kleinwaffen und Granaten angegriffen.

https://x.com/KhaosodEnglish/status/1950380621072617635

Kambodscha wies die Beschuldigungen hingegen zurück. Durch solche falschen Anschuldigungen würden «das fragile Vertrauen und der notwendige Dialog für einen dauerhaften Frieden» aufs Spiel gesetzt, hieß es in einer Mitteilung des Außenministeriums in Phnom Penh.

Trump drängte auf Einigung

Die Regierungschefs der beiden südostasiatischen Nachbarn hatten sich am Montag bei einem Treffen in Malaysia auf eine «sofortige und bedingungslose» Waffenruhe geeinigt. An den vom malaysischen Ministerpräsidenten Anwar Ibrahim geleiteten Gesprächen nahmen auch Vertreter aus den USA und China teil. Malaysia hat in diesem Jahr den Vorsitz der südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean. Zuvor hatte vor allem US-Präsident Donald Trump auf eine schnelle Waffenruhe gedrängt.

Seit letztem Donnerstag gab es an der über 800 Kilometer langen Grenze zwischen den beiden südostasiatischen Nachbarn schwere Kämpfe. Es gibt Tote und Verletzte auf beiden Seiten, vor allem Zivilisten. Mehr als 200.000 Menschen wurden laut Behörden vertrieben. Hunderttausende kambodschanische Arbeitsmigranten, die in Thailand lebten, kehrten in ihre Heimat zurück.

Treffen der Verteidigungsminister geplant

Der langjährige Konflikt zwischen den beiden benachbarten Ländern besteht weiterhin. Beide Seiten beschuldigen sich gegenseitig, die Gewalt ausgelöst zu haben. Es bleibt unklar, was genau zu der Eskalation geführt hat.

Am Dienstag haben Militärführer bei einem Treffen an der Grenze die Waffenruhe bestätigt. Nächste Woche sind Gespräche zwischen den Verteidigungsministern beider Staaten geplant, die in Kambodscha stattfinden sollen.

dpa