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Thailands Ministerpräsidentin suspendiert

Ein lang schwelender Grenzkonflikt mit Kambodscha löst eine Regierungskrise in Bangkok aus. Ein mitgeschnittenes Telefonat bringt die Regierungschefin arg in Bedrängnis.

Nach umstrittenen Aussagen in einem geleakten Telefonmitschnitt war Thailands Regierungschefin unter Druck geraten. (Archivbild)
Foto: Sakchai Lalit/AP/dpa

Thailands Regierungschefin Paetongtarn Shinawatra wurde Medienberichten zufolge vom Verfassungsgericht aufgrund einer geleakten Audio-Aufnahme suspendiert, die zu einer Regierungskrise führte. Der Antrag dazu kam vom Senatspräsidenten Mongkol Surasak, wie das thailändische Onlineportal «The Thaiger» und andere Medien berichteten.

Die Suspendierung bleibt in Kraft, bis das Verfassungsgericht entscheidet, ob Paetongtarn verfassungswidrig gehandelt hat. Phumtham Wejayachai wurde gemäß der Royal Gazette zum stellvertretenden Regierungschef ernannt.

Umstrittene Aussagen fielen im Gespräch über Grenzkonflikt

Paetongtarn hatte mit dem kambodschanischen Ex-Langzeitherrscher und heutigen Senatspräsidenten Hun Sen über einen seit langem schwelenden Grenzkonflikt telefoniert. Ein Mitschnitt mit brisanten Aussagen davon wurde anschließend geleakt.

Die Ministerpräsidentin hatte darin den 72-Jährigen als «Onkel» angesprochen und einen hochrangigen Militär in der Grenzregion als ihren «Gegner» bezeichnet. Sie bot Hun Sen auch an, alles zu tun, was er für nötig hielte, um ihre eigene Position zu festigen. Das sorgte für großen Wirbel. Obwohl sich Paetongtarn später entschuldigte, hat die zweitgrößte Koalitionspartei Bhumjaithai als Reaktion das Regierungsbündnis verlassen.

Seitdem haben Proteste gegen die Regierung in Thailand stattgefunden. Die Demonstranten verlangen den Rücktritt der Ministerpräsidentin und Neuwahlen.

dpa