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Philippinische Vizepräsidentin droht mit Mord an Präsident Marcos Jr.

Duterte äußerte klare Drohungen gegen Marcos Jr. und forderte Sicherheitsmaßnahmen, nachdem ihr Stabschef festgenommen wurde.

Die philippinische Vizepräsidentin Sara Duterte hat nach eigener Aussage für den Fall ihrer Ermordung dafür gesorgt, dass Präsident Marcos Jr. sterben soll. (Archivbild)
Foto: -/kyodo/dpa

Die philippinische Vizepräsidentin Sara Duterte hat öffentlich damit gedroht, Präsident Ferdinand Marcos Jr. umbringen zu lassen, falls sie selbst ermordet werden sollte. «Machen Sie sich keine Sorgen um meine Sicherheit», sagte Duterte in einer Stellungnahme, die auf Facebook ausgestrahlt wurde. Sie sei in Kontakt mit jemandem, der bereit sei, Marcos, dessen Ehefrau sowie seinen Cousin, den Sprecher des Repräsentantenhauses, zu töten, sollte sie selbst ermordet werden. Dies sei «kein Witz», versicherte sie. 

Duterte reagierte auf die Aufforderungen in den Online-Kommentaren, auf ihre eigene Sicherheit im Repräsentantenhaus zu achten. Zuvor war ihr Stabschef festgenommen worden, nachdem er während einer Anhörung über den angeblichen Missbrauch von Geldern in ihrem Büro keine Fragen beantwortet hatte.

Dutertes «klare und eindeutige» Worte würden als ernsthafte Drohung gegen Präsident Marcos Jr. aufgefasst, ließ das Präsidentenbüro mitteilen. Die Aussage sei an das Sicherheitskommando des Präsidenten weitergeleitet worden, damit sofort geeignete Maßnahmen ergriffen würden. Unklar war, welche Maßnahmen gemeint waren. 

Von politischer Allianz zu «toxischem» Verhältnis

In ihrer mit Beschimpfungen gespickten Rede teilte Duterte auch weiter gegen den Regierungschef aus: «Dieses Land geht zur Hölle, weil wir von einer Person geführt werden, die nicht weiß, wie man Präsident ist, und die ein Lügner ist.»

Mittlerweile ist die Feindseligkeit in der politischen Spitze des Landes offenkundig. Dabei hatte die politische Allianz von Duterte und Marcos bei der Wahl 2022 beiden zunächst einen Sieg mit großem Vorsprung beschert. Der politische Bruch ereignete sich vor den Halbzeitwahlen im Mai, bei denen die Bürger der Philippinen neue Mitglieder des Repräsentantenhauses, die Hälfte des Senats und Beamte auf kommunaler Ebene wählen. Im Oktober sprach Duterte von einer nunmehr «toxischen» Beziehung zu Marcos und äußerte Gewaltfantasien: «Ich stelle mir vor, wie ich ihm den Kopf abschneide.»

Marcos Jr. und Duterte stammen aus den zwei mächtigsten Politikerfamilien des südostasiatischen Inselstaats. Duterte ist die Tochter des Vorgängers von Marcos, Rodrigo Duterte, der für seine verbalen Ausfälle bekannt ist, aber vor allem für sein hartes Vorgehen gegen Drogenkriminalität. Präsident Marcos Jr. hingegen ist der Sohn des 1989 verstorbenen Diktators Ferdinand Marcos, der während seiner Amtszeit von 1965 bis 1986 für Mord, Folter und das Verschwindenlassen politischer Gegner berüchtigt war.

dpa