Die israelischen Streitkräfte greifen nach eigenen Angaben Terroristen in einem ehemaligen Schulgebäude im Gazastreifen an. Laut den Palästinensern hatten dort aber Vertriebene Schutz gesucht.
Tote bei Luftangriff auf ehemalige Schule in Gaza
Bei einem israelischen Luftangriff auf ein ehemaliges Schulgebäude in Gaza-Stadt sind nach palästinensischen Angaben 13 Menschen ums Leben gekommen. Laut dem von der Hamas kontrollierten Zivilschutz waren Vertriebene in dem Gebäude untergebracht. Die israelischen Streitkräfte hingegen gaben an, dass der Angriff auf ein Kommandozentrum der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihads (PIJ) abzielte, das sich angeblich in dem ehemaligen Schulgebäude befand.
Zum Zeitpunkt des Angriffs hatten sich dort Mitglieder der Terrororganisationen versammelt, teilte das Militär mit. Sie hatten Anschläge auf israelische Zivilisten geplant. Die Hamas missbrauche die palästinensische Zivilbevölkerung als menschliche Schutzschilde, hieß es in einer Mitteilung weiter. Vor dem Angriff habe die Armee zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Zivilbevölkerung zu schonen.
Medien: Mindestens 45 Menschen im Gazastreifen getötet
Aufnahmen, die in palästinensischen Medien verbreitet wurden, sollen Feuer und erhebliche Schäden nach dem Angriff in dem Gebäude sowie zerstörte Zelte zeigen. Es gibt unbestätigte Berichte über verbrannte Menschen. Die Angaben beider Seiten konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.
Am Mittwoch seien bei israelischen Angriffen im Gazastreifen mindestens 45 Menschen getötet und über 100 verletzt worden, wie der arabische Fernsehsender Al-Dschasira berichtete. Laut dem von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministerium wurde die Intensivstation der Durra-Kinderklinik in Gaza-Stadt durch eine Rakete beschädigt und die Solaranlage für die Stromversorgung zerstört.
Zwölfjähriger bei Militäreinsatz nahe Dschenin getötet
Bei einem israelischen Armeeeinsatz im Norden des Westjordanlands wurde nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums ein Zwölfjähriger getötet. Israelische Einsatzkräfte hätten ihm in den Oberschenkel und in den Bauch geschossen, teilte die Behörde in Ramallah mit. Israels Armee erklärte auf Anfrage, der Junge habe einen Sprengsatz auf Soldaten gefeuert, die im Ort Jamun nahe der Stadt Dschenin im Einsatz gewesen seien. «Die Soldaten eröffneten daraufhin das Feuer und eliminierten den Terroristen.» Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren.
Laut Berichten palästinensischer Medien haben israelische Siedler im Dorf Bardala im Westjordanland ein Haus und ein angrenzendes Feld angezündet. Die Dorfbewohner gaben an, dass Kranken- und Feuerwehrwagen von israelischen Sicherheitskräften nicht durchgelassen wurden.
Rubio: Krieg gegen Iran könnte größeren Konflikt auslösen
Derweil warnte US-Außenminister Marco Rubio die Amerikaner, dass ein Krieg mit dem Iran «viel schmutziger» und komplexer sein könnte als vergangene Konflikte. Jede Militäraktion im Nahen Osten, ob sie von den USA oder von jemand anderem gegen den Iran ausgeführt werde, könnte einen viel größeren Konflikt auslösen, warnte Rubio in einem TV-Interview der «Free Press». Es gehe hier nicht um ein paar Drohnenabschüsse, sagte der Minister.
Rubio sagte, dass der Iran in den letzten Jahren Milliarden von Dollar für die Entwicklung seines Militärs ausgegeben habe. Er betonte, dass die USA in der Lage seien, den Iran zu besiegen. «Aber ich denke, es ist wichtig zu verstehen, dass es viel komplexer ist, als es noch vor zehn oder fünf Jahren der Fall gewesen wäre.» Rubio unterstrich: «Genau deshalb hoffen wir, dies zu vermeiden.» Präsident Donald Trump setze sich deshalb so sehr für eine friedliche Lösung ein. Obwohl er den Iran daran hindern wolle, Atomwaffen zu bekommen, würde er den Frieden bevorzugen, so Rubio gemäß dem Interview-Transkript des Außenministeriums.