Jahrzehntelang führte er die vom Iran unterstützte Hisbollah im Libanon an. Nun wird Hassan Nasrallah zu Grabe getragen. Zu dem Massenereignis strömen Zehntausende.
Trauerfeier für Hisbollah-Anführer Nasrallah beginnt

Die Beerdigungszeremonie für den getöteten Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah wurde von Zehntausenden seiner Anhänger am Stadtrand von Beirut begleitet. Mehr als 50.000 Menschen versammelten sich im größten Stadion des Libanons und in der Umgebung, wie Reporterinnen der Deutschen Presse-Agentur berichteten. Vor dem Stadion verfolgten große Menschenmengen die Veranstaltung auf Leinwänden.
Zu Beginn wurde eine Rede des iranischen Religionsführers Ali Chamenei verlesen. Nach einem Gebet wurden die geschmückten Särge von Nasrallah und dem ebenfalls getöteten Funktionär Haschim Safi al-Din langsam ins Stadion gefahren. Safi al-Din, der als potenzieller Nachfolger von Nasrallah gehandelt wurde, sollte ebenfalls während der Zeremonie geehrt werden.
Die gelben Flaggen der Hisbollah waren auf beiden Särgen drapiert. Als die Menge die Särge sah, brachen sie in Jubel aus. Zahlreiche Personen warfen Tücher und Flaggen auf die Särge, wie es auf Bildern im Hisbollah-Fernsehsender Al-Manar zu sehen war.
Rede von Kassim wird per Video übertragen
«Nasrallah liebte das Volk und das Volk liebte ihn», sagte Hisbollah-Generalsekretär Naim Kassim in einer per Video übertragenen Rede. «Er ist der Anführer unserer Gedanken und Herzen.»
Über der Gegend flogen dpa-Reporterinnen zufolge mehrere Kampfflugzeuge und Drohnen – mutmaßlich von Israels Armee. Viele Menschen in der Menge forderten dabei den «Tod Israels».
Neben einer von Irans Religionsführer Chamenei entsandten Delegation wichtiger Geistlicher kamen weitere prominente Iraner zur Trauerfeier: Laut der Nachrichtenagentur Tasnim reisten Außenminister Abbas Araghtschi und Parlamentspräsident Mohammed Bagher Ghalibaf an. Auch Ali Fadawi, stellvertretender Kommandeur der Iranischen Revolutionsgarden (IRGC), und Iradsch Masdschedi, stellvertretender Koordinator der Kuds-Einheiten der IRGC, waren in Beirut.
Hochrangige Vertreter aus dem Irak, wo die Hisbollah in der schiitischen Bevölkerung großen Rückhalt hat, reisten ebenfalls an. In schiitischen Vierteln der irakischen Hauptstadt Bagdad sollten gleichzeitig zur Trauerfeier im Libanon auch Gedenkzeremonien stattfinden.