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Trump zweifelt an Putins Willen zur Beendigung des Krieges

In Rom hat sich US-Präsident Trump mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj unterhalten. Kaum sitzt Trump im Flieger zurück in die USA, äußert er sich bei Truth Social und wettert gegen Putin.

Trump äußert sich nach seinem Treffen mit Selenskyj.
Foto: Evan Vucci/AP/dpa

Nach seinem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj droht US-Präsident Donald Trump Russland mit Sanktionen und äußert Zweifel an der Bereitschaft von Kremlchef Wladimir Putin, den Krieg in der Ukraine beenden zu wollen. Trump schrieb auf dem Rückflug von Rom in die USA auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social, dass es für Putin keinen Grund gegeben habe, in den vergangenen Tagen Raketen auf zivile Gebiete, Städte und Dörfer in der Ukraine zu feuern. «Es bringt mich zum Nachdenken: Vielleicht will er den Krieg gar nicht beenden, sondern hält mich nur hin – und muss anders behandelt werden (…)», so Trump weiter.

Der US-Präsident erwähnte als Beispiel sogenannte Sekundärsanktionen, also Maßnahmen gegen Drittländer, Unternehmen oder Einzelpersonen, die weiterhin mit Russland Geschäfte machen. Er deutete auch an, Russland noch weiter vom internationalen Bankensystem abschneiden zu wollen. Es sind ungewöhnlich scharfe Worte, die Trump nun über Putin verliert. Nur wenige Stunden zuvor war er in Rom am Rande der Trauerfeier für Papst Franziskus zu einem Gespräch mit Selenskyj zusammengekommen. Das Weiße Haus bezeichnete das Treffen als «sehr produktiv».

Halbinsel Krim immer wieder Thema in Verhandlungen

Es war das erste Treffen der beiden Staatsmänner nach einem Eklat im Weißen Haus Ende Februar. In seinem Beitrag auf Truth Social betonte Trump auch, dass eine Rückgabe der 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim an die Ukraine eine «lächerliche Forderungen» sei. Der Republikaner schrieb erneut, dass der Krieg nie hätte beginnen dürfen und nicht begonnen worden wäre, wenn er damals Präsident gewesen wäre. 

Trump plant, den russischen Angriffskrieg in der Ukraine zu stoppen und Selenskyj dazu zu bringen, Zugeständnisse zu machen. Selenskyj hat bisher jeglichen Verzicht auf die Schwarzmeer-Halbinsel Krim oder andere von Moskau annektierte Gebiete im Osten der Ukraine abgelehnt. Nach Gesprächen seines Sondergesandten Steve Witkoff in Moskau verkündete Trump am Freitag, dass die Verhandlungen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine kurz vor dem Abschluss stehen.

Putin nicht in Rom bei Trauerfeier dabei

Bei der Trauerfeier in Rom wurde Russland nur von Kulturministerin Olga Ljubimowa vertreten. Die Regierung in Moskau erwähnt zwar Fortschritte in den Verhandlungen mit Washington, betont jedoch, dass noch einige Detailfragen für ein Ende des Krieges geklärt werden müssen.

Moskau war nach den Gesprächen mit Witkoff wieder bereit, direkt mit der Ukraine zu verhandeln – wie zu Beginn des russischen Angriffskrieges 2022. Allerdings bestand Kremlchef Putin bisher darauf, dass Selenskyj sein Dekret, das solche Verhandlungen verbietet, zurückzieht.

dpa