In Ägypten haben die Konfliktparteien zuletzt indirekt über Einzelheiten eines US-Plans zur Beendigung des Gaza-Kriegs verhandelt. Laut US-Präsident Trump hat es dabei einen Durchbruch gegeben.
Trump: Israel und Hamas stimmen Geiselfreilassung zu
Israel und die islamistische Hamas haben laut US-Präsident Donald Trump erste wichtige Abmachungen im Ringen um eine Beilegung des Gaza-Kriegs getroffen. Konkret werden demnach alle Geiseln bald freigelassen und Israel wird seine Truppen auf eine vereinbarte Linie zurückziehen, wie der Republikaner auf der Plattform Truth Social bekanntgab: «Alle Parteien werden fair behandelt.»
Trump dankte den weiteren Vermittlerländern im Konflikt – Katar, Ägypten und der Türkei. In Scharm el-Scheich, Ägypten, fanden indirekte Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas über einen von Trump vorgestellten Friedensplan statt. Zwei Jahre nach Beginn des Gaza-Kriegs wurde ein Durchbruch erzielt. Trump schrieb, dass sie sich auf die erste Phase des US-Friedensplans geeinigt hätten.
Geiseln kommen frei
Trumps Friedensplan sieht vor, dass alle israelischen und ausländischen Geiseln, die von der Hamas und anderen Terrororganisationen festgehalten werden, freigelassen werden. Im Gegenzug dazu soll Israel etwa 250 palästinensische Häftlinge, die zu lebenslanger Haft verurteilt wurden, sowie ungefähr 1.700 Häftlinge, die nach dem 7. Oktober 2023 inhaftiert wurden, freilassen.
Im Gazastreifen sind laut israelischen Informationen noch 48 Geiseln, von denen 20 noch am Leben sind.
Israels Militär zieht sich auf vereinbarte Linie zurück
Die Menschen werden unter schrecklichen Bedingungen gefangen gehalten. Frühere freigelassene Geiseln haben von Folter und schweren Misshandlungen berichtet. In Videos, die von Terrororganisationen veröffentlicht wurden, waren die Geiseln zuletzt auch stark abgemagert zu sehen.
Gemäß Trumps Plan soll sich die Armee Israels auf eine vereinbarte Linie zurückziehen, um die Geiselfreilassung vorzubereiten.
Indirekte Verhandlungen in Ägypten
Die Gespräche begannen am Montag mit dem Ziel, den seit zwei Jahren andauernden Gaza-Krieg schrittweise zu beenden. Steve Witkoff, US-Sondergesandter, Ron Dermer, Israels Minister, und Chalil al-Haja, höchster Vertreter der Hamas im Ausland, reisten nach Scharm el Scheich. Bisherige Versuche, den Gaza-Krieg zu beenden, waren mehrfach gescheitert.
Trumps 20-Punkte-Plan soll Gaza-Krieg beenden
Trump präsentierte kürzlich seinen 20-Punkte-Plan in Washington. Benjamin Netanjahu, der Ministerpräsident Israels, gab an, dass er den Plan akzeptiert habe. Die Hamas stimmte später Teilen des Plans zu, äußerte sich jedoch nicht zu wichtigen Fragen wie ihrer Entwaffnung. Sie bestand außerdem darauf, Verhandlungen über Einzelheiten des US-Plans zu führen.
Der Gaza-Krieg begann vor zwei Jahren. Auslöser war der Überfall der Hamas und anderer islamistischer Terrororganisationen auf Israel am 7. Oktober 2023. Rund 1.200 Menschen wurden dabei getötet und mehr als 250 als Geiseln nach Gaza verschleppt. Seither kamen laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 67.000 Palästinenser ums Leben.