Russland betrachtet Trumps Waffenankündigungen skeptisch und wartet auf Kiews Reaktion. Maximalforderungen blockieren Friedenslösung im Ukraine-Konflikt.
Trump kündigt Waffenlieferungen an, Russland sieht keinen Friedenswillen
Russland betrachtet den von US-Präsident Donald Trump angestrebten Kauf von amerikanischen Waffen durch Nato-Staaten für die Ukraine nicht als Signal für Friedensbemühungen. „Solche Entscheidungen werden von der ukrainischen Seite als ein Zeichen für die Fortsetzung des Krieges wahrgenommen“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax. Russland werde auch weiterhin die Erklärungen Trumps analysieren.
Die Äußerungen des US-Präsidenten seien ernstzunehmend, einige davon seien direkt an Kremlchef Wladimir Putin gerichtet. Peskow erklärte, dass er nicht voreilig handeln und Putins mögliche Bewertungen abwarten wolle.
Moskau: Bereit zu Verhandlungen mit Kiew
Der stellvertretende Außenminister Alexander Gruschko sagte, dass die Waffenlieferungen der NATO-Staaten an die Ukraine darauf hindeuten, dass die Allianz an einer Fortsetzung der Kampfhandlungen interessiert sei. Moskau hatte wiederholt ein Ende der Waffenlieferungen als Voraussetzung für eine Waffenruhe genannt. Gruschko beklagte auch, dass die Ukraine eine Fortsetzung der in Istanbul begonnenen Verhandlungen ablehne.
Kremlsprecher Peskow betonte, dass Moskau bereit ist, die Verhandlungen zur Beilegung des Konflikts fortzusetzen und auf ein Signal aus Kiew zu warten. Es gab bereits zwei Treffen, aber für das geplante dritte Treffen gibt es noch keinen Termin. Russland hat bisher immer Maximalforderungen für eine Friedenslösung gestellt, die von der Ukraine abgelehnt wurden.
Trump änderte am Montag nach etwa sechs Monaten Vermittlungsbemühungen im Ukraine-Krieg seinen Ton gegenüber Russland. Er äußerte Enttäuschung über Putin und kündigte neue Waffenlieferungen für die Ukraine an, die von den europäischen Nato-Ländern finanziert werden sollen. Des Weiteren drohte er mit Strafzöllen gegen Russlands Handelspartner, falls in 50 Tagen keine Einigung für ein Kriegsende erzielt wird.