Der frühere US-Präsident Biden hat Krebs. Sein Nachfolger Donald Trump streut nun öffentlich Zweifel daran, dass die Diagnose erst jetzt bekannt wurde.
Trump legt Vertuschung von Bidens Krebserkrankung nahe
US-Präsident Donald Trump hat eine mögliche Vertuschung der Krebserkrankung seines Vorgängers Joe Biden nahegelegt. Auf die Frage, ob er Biden nach der Prostatakrebs-Diagnose anrufen würde, sagte Trump im Weißen Haus: «Ich bin überrascht, dass die Öffentlichkeit nicht schon vor langer Zeit informiert wurde.» Denn es dauere lange, bis jemand zur Stufe 9 einer Krebserkrankung gelange. Trump betonte, ein solcher Test gehöre für Männer eigentlich zum Standard bei einem medizinischen Routine-Check.
Der 78-Jährige verlangte außerdem Aufklärung, ob es sich bei Bidens behandelndem Arzt um den gleichen Mediziner handele, der dem Demokraten zuvor volle kognitive Leistungsfähigkeit bescheinigt habe. «In beiden Fällen war ein Arzt beteiligt. Vielleicht war es derselbe Arzt, und jemand verschweigt die Fakten», sagte Trump und schob nach: «Das ist ein großes Problem.» Die Leute sollten versuchen herauszufinden, was passiert sei. Mehrfach sagte der Präsident zugleich, die Situation sei sehr traurig.
Bidens Büro gab bekannt, dass beim Ex-Präsidenten Prostatakrebs diagnostiziert wurde. US-Medien berichteten unter Berufung auf eine Mitteilung des Biden-Büros, dass es sich um eine aggressivere und fortgeschrittene, aber behandelbare Form der Krankheit handelt. Der Krebs hat sich bereits auf die Knochen des 82-Jährigen ausgebreitet.
Zweifel an Bidens geistiger Verfassung
Gemäß der Ankündigung wurde Bidens Krebs mit einem Gleason-Score von 9 (Gradgruppe 5) diagnostiziert. Nach Angaben der American Cancer Society deutet dies auf eine besonders aggressive Form hin, bei der ein schnelles Wachstum und eine Ausbreitung wahrscheinlich sind.
Biden schied im Januar aus dem Amt – als bisher ältester Präsident in der Geschichte der USA. Ursprünglich plante er, bei den Wahlen 2024 erneut für die Demokraten anzutreten. Jedoch wurden im Wahljahr zunehmend Zweifel an seiner körperlichen und geistigen Verfassung laut. Die Debatte über seinen Zustand führte schließlich dazu, dass Biden sich aus dem Rennen zurückzog.
Trump hatte im Wahlkampf häufig abfällige Bemerkungen über Bidens geistigen Zustand gemacht – und tut das bis heute. Er porträtiert die Demokraten weiterhin als senilen, nicht zurechnungsfähigen alten Mann, der angeblich von anderen kontrolliert wurde. Kurz nach der Bekanntgabe von Bidens Krebserkrankung hatte Trump seinem Vorgänger zunächst öffentlich Genesungswünsche übermittelt.