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Trump droht mit Angriffen gegen Drogenschmuggler, Kolumbien reagiert scharf

Die USA intensivieren den Druck auf Venezuela und drohen nun auch Kolumbien mit Angriffen gegen den organisierten Drogenschmuggel. Kolumbiens Präsident Petro warnt vor Souveränitätsverletzungen und setzt den Informationsaustausch mit den USA aus.

Trump sagt, nicht nur Venezuela könne angegriffen werden.
Foto: Julia Demaree Nikhinson/AP/dpa

Im Kampf gegen den organisierten Drogenschmuggel aus der Karibik schließt US-Präsident Donald Trump nicht aus, neben Venezuela auch andere Länder ins Visier zu nehmen. Er habe gehört, dass Kolumbien in Fabriken Kokain herstelle, das dann in die USA verkauft werde, sagte Trump am Dienstag (Ortszeit) nach einer Kabinettssitzung vor Reportern. «Jeder, der das tut und es in unser Land verkauft, muss mit Angriffen rechnen.» Auf Nachfrage, wen das betreffe, fügte er hinzu: «Nicht nur Venezuela.» Kolumbiens Staatsführung kritisierte seine Äußerungen scharf.

Seit Wochen hat Trump den Ton und das Vorgehen gegenüber Venezuelas Nachbarland Kolumbien verschärft. Die USA haben nicht nur zusätzliche Soldaten in der Karibik stationiert und mehrere Kriegsschiffe wie den weltgrößten Flugzeugträger in die Region verlegt. Trump hat auch verdeckte Einsätze des US-Auslandsgeheimdienstes CIA in Venezuela genehmigt.

Nach US-Angaben dient der Einsatz dem Kampf gegen Drogenhandel. Bei Angriffen auf angebliche Schmugglerboote wurden demnach bereits mehr als 80 Menschen getötet. Kritiker werten das Vorgehen der USA als Verstoß gegen das Völkerrecht, während Trumps Regierung von einem legitimen Kampf gegen «Drogenterroristen» spricht. Es gibt auch Stimmen, die eher einen forcierten Machtwechsel in Venezuela und amerikanisches Interesse an den reichen Ölreserven des Landes als zentrales Motiv unterstellen. 

Kolumbien Präsident kritisiert Trump scharf 

Gemäß des kolumbianischen Präsidenten Petro hat das US-Militär im Rahmen seiner Operation auch einen kolumbianischen Fischer getötet. Als Reaktion darauf hat er den Austausch von Geheimdienstinformationen mit den USA eingestellt.

Am Dienstag (Ortszeit) warnte Petro nun, Trump solle nicht die Souveränität seines Landes bedrohen. «Angriffe auf unsere Souveränität sind eine Kriegserklärung», schrieb er auf der Plattform X. Er lud Trump nach Kolumbien ein, wo er ihm zeigen könne, wie Drogenlabore täglich zerstört würden, damit kein Kokain in die USA gelange.

Die Beziehungen zwischen Bogotá und Washington haben sich kürzlich stark verschlechtert. Die US-Regierung wirft Petro vor, nicht entschlossen genug im Kampf gegen die Drogenkartelle zu sein, und verhängte Sanktionen gegen den Politiker.

dpa