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Trump-Prozess geht mit Auftaktplädoyers weiter

Im Schweigegeld-Prozess gegen Donald Trump sollen nun die Auftaktplädoyers gehört werden. Die Welt schaut auf das Gericht in New York.

Der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber und ehemalige US-Präsident Donald Trump steht vor Gericht: Die Staatsanwaltschaft legt Trump in dem Prozess die Fälschung von Geschäftsunterlagen zur Last.
Foto: Jabin Botsford/Pool The Washington Post/AP/dpa

Die Eröffnungsplädoyers sollen heute in New York im ersten Strafprozess gegen einen ehemaligen US-Präsidenten in der Geschichte der Vereinigten Staaten gehalten werden. Donald Trump ist unter anderem wegen Fälschung von Geschäftsunterlagen im Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen an einen Pornostar angeklagt.

Der 77-jährige Mann, der im November erneut als US-Präsident gewählt werden will, hat auf nicht schuldig plädiert. Der Prozess begann bereits am vergangenen Montag. Zunächst musste eine zwölfköpfige Jury ausgewählt werden, was sich als schwierig erwies.

Eine Frau befürchtete, dass ihre Identität bekannt werden könnte. Ein Mann wurde bezweifelt in Bezug auf die Glaubwürdigkeit einiger seiner Aussagen. Außerdem erklärten Dutzende Kandidaten von Anfang an, dass sie nicht in der Lage seien, ein faires Urteil zu fällen.

Am Ende wurden schließlich zwölf Geschworene gefunden – sieben Männer und fünf Frauen. Es gibt auch fünf Frauen und einen Mann als Ersatzjuroren. Alle leben in Manhattan und arbeiten unter anderem als Lehrer, Bankangestellte, Anwälte, Physiotherapeuten oder in einer Kleidungsfirma. Einige von ihnen sind verheiratet und haben Kinder. Gemäß den strengen Gerichtsvorschriften bleiben ihre Identitäten jedoch geheim.

Trump darf in jedem Fall als Präsident antreten

Laut Gerichtsangaben könnte der Prozess bis zu acht Wochen dauern. Im Falle einer Verurteilung könnte der 77-Jährige mit einer mehrjährigen Gefängnisstrafe rechnen, die möglicherweise zur Bewährung ausgesetzt werden könnte. Trump hätte auch die Option, Berufung einzulegen. Selbst nach einer eventuellen Verurteilung – und selbst im Falle einer Haftstrafe – wäre es Trump erlaubt, bei der Präsidentschaftswahl anzutreten.

Der Hintergrund des Falles ist, dass Trump kurz vor seiner Wahl zum Präsidenten im Jahr 2016 130.000 US-Dollar an die Pornodarstellerin Stormy Daniels zahlte, um sie zum Schweigen zu bringen. Sie behauptete, Sex mit ihm gehabt zu haben. Trump bestreitet eine Affäre, gibt jedoch zu, dass Geld geflossen ist. Schweigevereinbarungen zwischen zwei Parteien sind nicht per se illegal. Trump wird jedoch vorgeworfen, die Zahlungen unrechtmäßig verbucht zu haben, auf illegale Weise zu verschleiern und damit andere Gesetzesverstöße vertuschen zu wollen.

Noch weitere Strafprozesse in Vorbereitung

Derzeit gibt es in den USA noch drei weitere Strafverfahren gegen Trump in Vorbereitung, darunter wegen versuchten Wahlbetrugs und der Mitnahme geheimer Regierungsdokumente. Es gibt auch mehrere Zivilverfahren. Der ehemalige Präsident und sein Anwaltsteam versuchen, die Verfahren um jeden Preis zu blockieren und waren dabei teilweise auch schon erfolgreich.

Im Schweigegeld-Prozess geht es um weniger schwerwiegende Vorwürfe als in den anderen Fällen. Laut Experten könnte es jedoch der erste Prozess sein, der abgeschlossen wird. Trump bestreitet alle Anschuldigungen gegen ihn und präsentiert sich als Opfer einer politisch motivierten Justiz.

dpa