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Trump-Strafprozess: Cohen belastet Ex-Präsidenten schwer

Cohen spricht über Unterdrückung von negativen Berichten und Zusammenarbeit mit Boulevardblatt-Herausgeber Pecker im Prozess in New York.

Der Ex-Anwalt von Donald Trump, Michael Cohen, sagt heute im Strafprozess gegen den ehemaligen US-Präsidenten vor Gericht aus.
Foto: Stefan Jeremiah/AP/dpa

Im Strafprozess gegen Donald Trump wegen Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin hat der Kronzeuge Michael Cohen über seine Bemühungen gesprochen, negative Berichte zu unterdrücken. Cohen erklärte vor Gericht in New York in Anwesenheit von Trump, dass er mit dem ehemaligen Herausgeber eines Boulevardblattes, David Pecker, zusammengearbeitet habe, wie Journalisten vor Ort übereinstimmend berichteten.

Dabei sei es darum gegangen, dass «positive Geschichten über Herrn Trump, die von Vorteil wären» von ihm und Pecker im Trump-nahen «National Enquirer» verbreitet wurden. Andererseits habe er mit Pecker daran gearbeitet, negative Berichte, die Trump außereheliche Affären vorwarfen, zu verhindern. Dazu seien unter anderem die Rechte an diesen Geschichten gekauft worden, ohne diese jemals veröffentlichen zu wollen. Cohen bestätigte damit Peckers Aussage von Ende April.

Wahlen 2016: Negative Berichte verhindern

Cohen wird als Schlüsselfigur betrachtet, um eine direkte Verbindung zwischen dem heute 77-Jährigen und den Schweigegeldzahlungen an Pornostar Stormy Daniels herzustellen. Durch die nicht rechtswidrige Zusammenarbeit mit Pecker möchte die Anklage ihre Behauptung untermauern, dass es Trumps Absicht war, seinen Wahlkampf vor negativen Berichten zu schützen, um bessere Chancen bei der Abstimmung im November 2016 zu haben. Dies soll einer möglichen Argumentation der Verteidigung entgegenwirken, dass es Trump bei der Zahlung an Pornostar Daniels lediglich darum ging, seine Familie zu schützen.

Die Staatsanwaltschaft in New York beschuldigt Trump, durch die Zahlung von 130.000 Dollar an die Pornodarstellerin Daniels seine Chancen auf einen Erfolg bei der Präsidentschaftswahl 2016 verbessert haben zu wollen. Obwohl die Zahlung an sich nicht illegal war, wird Trump vorgeworfen, bei der Erstattung des Geldes an Cohen Dokumente manipuliert zu haben, um den eigentlichen Grund für die Transaktion zu verschleiern.

Dies ist der erste Strafprozess gegen einen ehemaligen Präsidenten in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Trump droht eine mehrjährige Freiheitsstrafe, die auch zur Bewährung ausgesetzt werden könnte, oder eine Geldstrafe. Das Verfahren könnte sich auf den Wahlkampf in den USA auswirken. Trump, der im November erneut US-Präsident werden will, hat auf nicht schuldig plädiert.

dpa