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Trump-Regierung stellt umstrittene Statue wieder auf

Die Trump-Regierung lässt eine Statue wieder errichten, die während der Black-Lives-Matter-Proteste vom Sockel gestürzt wurde. Droht ein neuer Streit um Rassismus und Erinnerungskultur in den USA?

Im Zuge der Black-Lives-Matter-Proteste stürzten Demonstranten in den USA mehrere Statuen historischer Figuren, die sie in Verbindung mit Rassismus brachten. (Archivbild)
Foto: Maya Alleruzzo/AP/dpa

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump plant, eine vor fünf Jahren bei Anti-Rassismus-Protesten gestürzte Statue eines umstrittenen Südstaaten-Generals in Washington wieder aufzustellen. Im Oktober soll die restaurierte Statue von General Albert Pike erneut in der Hauptstadt zu sehen sein, teilte die für Denkmäler zuständige Behörde National Park Service am Montag (Ortszeit) mit. Mit diesem Schritt folge man den Anweisungen der Trump-Regierung.

Laut Angaben der Behörde wurde die Statue im Jahr 1901 eingeweiht. In den letzten Jahrzehnten wurde in der Öffentlichkeit immer wieder über ihre Entfernung diskutiert, berichteten US-Medien.

Proteste lösten Debatte über Erinnerungskultur aus

Nachdem der Afroamerikaner George Floyd im Jahr 2020 bei einem brutalen Polizeieinsatz getötet wurde, kam es in den USA zu Massenprotesten gegen Rassismus und Polizeigewalt. Diese lösten auch eine Debatte über die Erinnerungskultur des Landes aus.

Während der Proteste damals war die Statue des Südstaaten-Generals, nur wenige Gehminuten vom Kapitol entfernt, von Demonstranten beschmiert, zu Fall gebracht und Medienberichten zufolge angezündet worden. Trump war gerade mitten in seiner ersten Amtszeit und nannte dies «eine Schande für unser Land». 

Es gab nicht nur diesen einen Vorfall. Im Zuge der Black-Lives-Matter-Proteste haben Demonstranten landesweit mehrere Statuen historischer Figuren gestürzt, die sie mit Rassismus in Verbindung brachten.

Trump bringt umstrittene historische Symbole zurück

Mit der Ankündigung, die knapp dreieinhalb Meter große Bronze-Skulptur wieder aufzustellen, treibe Trump sein Bestreben voran, historische Symbole der Konföderierten in den öffentlichen Raum zurückzubringen, schrieb die «New York Times». 

Die Konföderierten kämpften während des Amerikanischen Bürgerkriegs (1861–1865) für die Unabhängigkeit der Südstaaten und den Erhalt der Sklaverei. General Pike war laut «New York Times» auch Diplomat der Konföderierten, der mit Stämmen der Ureinwohner zusammenarbeitete, die selbst Sklaven hielten und sich auf die Seite der Konföderierten stellten.

Im Juni hat Trump das US-Militär angewiesen, mehreren Stützpunkten ihre früheren Namen zurückzugeben – Namen, die ursprünglich Südstaaten-Generäle ehrten. Das Pentagon hat jedoch einen Trick angewendet: Es hat offiziell andere Namensgeber genannt, nicht die Generäle selbst, sondern verdiente Soldaten mit dem gleichen Nachnamen wie die Südstaaten-Generäle.

Trump hatte zuvor bereits ein Dekret unterzeichnet, in dem Behörden und lokale Stellen aufgefordert wurden, öffentliche Denkmäler wiederherzustellen, die während der Proteste entfernt wurden.

dpa