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Trump würde Nato-Partnern keinen Schutz vor Russland gewähren

Der republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump droht Nato-Partnern, die ihre finanziellen Verpflichtungen nicht erfüllen, damit, ihnen keinen Schutz vor Russland zu gewähren.

Donald Trump, der von 2017 bis 2021 im Weißen Haus regierte, drohte immer wieder mit dem Rückzug der USA aus der Nato.
Foto: Manuel Balce Ceneta/AP/dpa

Laut eigener Aussage würde der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump Nato-Partnern, die ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen, keinen Schutz vor Russland gewähren. Diese Äußerung tätigte der ehemalige US-Präsident während einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat South Carolina.

Der «Präsident eines großen Landes» habe ihn einmal gefragt, ob die USA dieses Land auch dann noch vor Russland beschützen würden, wenn es die Verteidigungsausgaben nicht zahle, sagte Trump. Er habe geantwortet: «Nein, ich würde Euch nicht beschützen.» Vielmehr noch: Er würde Russland «sogar dazu ermutigen, zu tun, was auch immer zur Hölle sie wollen.» Es war dabei unklar, ob es jemals so ein Gespräch zwischen Trump und einem Staatschef gegeben hat, denn der Republikaner sagte auch: «Nehmen wir an, das ist passiert.» 

Das Weiße Haus von US-Präsident Joe Biden reagierte umgehend. «Angriffe eines mörderischen Regimes auf unsere engsten Alliierten zu ermutigen ist ungeheuerlich und vollkommen verrückt», erklärte Sprecher Andrew Bates in einer Mitteilung. «Es gefährdet die nationale Sicherheit Amerikas, die globale Stabilität und unsere Wirtschaft im Inland.» 

Stoltenberg: Keine Gefahr für Nato durch Ausgang der US-Wahl

Bei seinem Besuch in Washington hat Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg kürzlich Bedenken zerstreut, dass der Ausgang der US-Präsidentschaftswahl die Zukunft der Nato gefährden könnte. „Ich habe vier Jahre lang mit Trump zusammengearbeitet und ihm aufmerksam zugehört“, sagte Stoltenberg Ende Januar dem US-Sender CNN. Trumps Hauptkritik, dass die Bündnispartner zu wenig für die Nato ausgeben, sei angekommen. In den letzten Jahren haben sie ihre Verteidigungsausgaben deutlich erhöht. Trump, der von 2017 bis 2021 im Weißen Haus regierte, hat mehrmals mit einem Rückzug der USA aus dem Verteidigungsbündnis gedroht. Der Republikaner strebt im November dieses Jahres eine Wiederwahl zum Präsidenten an und kämpft in den Vorwahlen seiner Partei um die Kandidatur. Er wirbt unter anderem dafür, eine grundlegende Neubewertung der Nato fortzuführen.

Bei der Wahlkampfveranstaltung in South Carolina kündigte Trump erneut an, große Mengen an Menschen abzuschieben. Die illegale Einwanderung ist eines der Hauptthemen im US-Wahlkampf. Ein häufig verwendetes Argument von republikanischer Seite besagt, dass Steuergelder nicht für den Schutz anderer Länder, wie beispielsweise der Ukraine, sondern für den Schutz unserer eigenen Grenze verwendet werden sollten.

dpa