Derzeit gehen in den USA wiederkehrend Tesla-Autos in Flammen auf – aus Protest gegen Firmen-Chef und Trump-Berater Musk. Der US-Präsident verurteilt das scharf und wagt einen provokanten Vergleich.
Trump: Tesla-Vandalismus schlimmer als Kapitol-Attacke
US-Präsident Donald Trump findet den aktuellen Vandalismus gegen Tesla-Autos seines Vertrauten Elon Musk schlimmer als die gewaltsame Attacke auf das Kapitol vor vier Jahren. Trump beklagte sich bei einem Auftritt im Weißen Haus über «brennende Verkaufsräume» und Tesla-Autos, «die überall brennen, explodieren». Mit Blick auf die Täter bei diesen Sachbeschädigungen sagte der 78-Jährige: «Das sind Terroristen.» Er schob nach: «Das gab es am 6. Januar nicht.» Am 6. Januar 2021 sei auch niemand getötet worden, «außer einer sehr schönen jungen Frau».
In den USA wurden kürzlich vermehrt Fahrzeuge der Marke Tesla Opfer von Vandalismus – als Protest gegen den Firmenchef, Tech-Milliardär Musk, der derzeit ohne politisches Mandat für Trump einen Kahlschlag im amerikanischen Staatsapparat durchführt.
Trump hatte sich offen dafür gezeigt, Gewalt gegen Tesla auch als inländischen Terrorismus strafrechtlich zu verfolgen. Er sagte nun im Weißen Haus, die Täter könnten bis zu 20 Jahre Haft bekommen, «und sie werden es bekommen. (…) Es wird keine mildernden Umstände und es wird keine Begnadigungen geben».
Keine Milde für Tesla-Zündler, aber für Kapitol-Straftäter
Die Täter des Kapitol-Angriffs wurden von Trump als eine seiner ersten Amtshandlungen begnadigt – und das nur wenige Stunden nach seiner Amtseinführung im Januar. Unter ihnen befanden sich Gewalttäter, die Polizisten brutal angegriffen hatten, sowie prominente Rechtsradikale, die den Angriff aus der Ferne orchestriert hatten.
Am 6. Januar 2021 hatten Anhänger des damaligen Präsidenten Trump den Parlamentssitz in Washington gewaltsam gestürmt. Dort war der Kongress an jenem Tag zusammengekommen, um den Sieg des Demokraten Joe Biden bei der Präsidentenwahl 2020 gegen Trump formal zu bestätigen. Trump hatte seine Unterstützer zuvor in einer Rede und über Wochen zuvor mit unbelegten Behauptungen angestachelt, ihm sei der Wahlsieg durch Betrug gestohlen worden. Trump bemüht sich seit Jahren, den 6. Januar 2021 umzudeuten und herunterzuspielen. Es sei kein Sturm gewesen, sondern ein «Tag der Liebe», behauptete er während seines Wahlkampfs wiederholt.
Aufgrund der Unruhen kamen damals mehrere Menschen ums Leben. Zu den Opfern gehörten eine Randaliererin, die von der Polizei erschossen wurde, und ein Polizist, der einen Tag nach dem Vorfall zusammenbrach und verstarb. Laut Gerichtsmedizinern erlitt er einen Schlaganfall. Es wurde jedoch nicht ausgeschlossen, dass dies im Zusammenhang mit den Ereignissen am Kapitol stand.