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Trump droht mit tödlichen Angriffen auf IS-Kämpfer in Nigeria

Der US-Präsident warnt vor weiterem Terror gegen Christen und kündigt harte Maßnahmen an, um die Täter auszurotten.

Laut Präsident Trump griff das US-Militär Ziele des IS in Nigeria an.
Foto: Alex Brandon/AP/dpa

Laut Präsident Donald Trump hat das US-Militär an Weihnachten tödliche Angriffe auf Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Nigeria verübt, die Christen ermordet haben sollen. Die Militärschläge fanden im Nordwesten des Landes statt, wie der Republikaner am Donnerstag (Ortszeit) auf der Plattform Truth Social schrieb. Die genaue Anzahl der Toten wurde nicht bekannt gegeben.

Trump drohte, dass noch viel mehr Terroristen getötet würden, wenn das «Abschlachten» von Christen weitergehe. In Großbuchstaben schrieb er zudem: «Frohe Weihnachten an alle, auch die getöteten Terroristen». In den USA wird das Weihnachtsfest traditionell am 25. Dezember gefeiert.

Der US-Verteidigungsminister Pete Hegseth äußerte auf der Plattform X, dass das Töten unschuldiger Christen in Nigeria und anderen Ländern ein Ende haben müsse. Er dankte der nigerianischen Regierung für ihre Unterstützung und Kooperation.

https://x.com/PeteHegseth/status/2004332431542022289

Trump drohte schon vor Wochen mit Militärschlägen

Bereits Anfang November hatte der US-Präsident mit Militärschlägen in dem westafrikanischen Land gedroht. Schon damals führte er als Grund an, dass islamistische Terroristen dort Christen töteten. Trump wandte sich explizit an die Regierung Nigerias und warnte, wenn diese weiteres Blutvergießen zulasse, würden die USA sofort alle Hilfen für das bevölkerungsreichste Land des Kontinents stoppen und selbst dort einschreiten, um die Täter hinter diesen Gräueltaten auszurotten. Damals betonte Nigerias Präsident Bola Ahmed Tinubu: «Nigeria lehnt religiöse Verfolgung ab und fördert sie nicht.»

Die USA klassifizierten Nigeria damals als Land, in dem besonders schwere Verletzungen der Religionsfreiheit vorkommen (Country of Particular Concern). Auf der Liste befinden sich auch Länder wie China und Russland. Präsident Tinubu bestritt jedoch, dass Nigeria ein religiös intolerantes Land sei – solche Behauptungen spiegeln nicht die Realität wider und berücksichtigen auch nicht die Bemühungen der Regierung, die Religions- und Glaubensfreiheit aller Nigerianer zu schützen.

«Gefährlichstes Land der Welt für Christen»

Konflikte und Gewalt in dem Land, dessen mehr als 220 Millionen Einwohner etwa zur Hälfte Christen oder Muslime sind, verlaufen tatsächlich zunehmend entlang religiöser Trennlinien. Experten betrachten diese jedoch meist nicht als Ursache. Christliche Gemeinden beklagen dennoch den mangelnden Schutz durch den Staat.

Die Organisation International Christian Concern, die die Verfolgung von Christen weltweit dokumentiert, bezeichnete Nigeria 2022 als das «gefährlichste Land der Welt für Christen». Gleichzeitig sind auch Muslime dort Opfer von Terror- oder Banditenangriffen sowie von Racheakten.

Massenentführungen christlicher Schüler und Lehrer

Ende November wurde eine außergewöhnlich hohe Anzahl von Massenentführungen im Nordwesten Nigerias verzeichnet. Laut Angaben der Christlichen Vereinigung von Nigeria wurden hunderte Kinder und zahlreiche Lehrer aus einer katholischen Grund- und Sekundarschule entführt. Entführungen sind im Norden und Zentrum des Landes leider zur traurigen Realität geworden: Sowohl kriminelle Banden als auch islamistische Terrorgruppen verschleppen regelmäßig Menschen.

Nicht der erste Angriff der USA in Afrika

Es ist nicht das erste Mal, dass das US-Militär in Afrika islamistische Terroristen angreift. So wurden bereits 2024 – also vor Trumps Amtsantritt – und auch im laufenden Jahr mehrfach IS-Stellungen in Somalia bombardiert. Einige US-Angriffe in dem ostafrikanischen Land galten auch der Terrormiliz Al-Shabaab, die zum Netzwerk Al-Kaida gehört, das mit dem IS verfeindet ist.

dpa