Bei einer Pressekonferenz in seinem Anwesen Mar-a-Lago beantwortet der designierte US-Präsident erstmals ausführlich Fragen von Journalisten. Auch die Lage in Nahost ist ein Thema.
Trump: Türkei hat Schlüssel zu Syrien in der Hand
Nach dem Umsturz in Syrien sieht der designierte US-Präsident Donald Trump das Nachbarland Türkei in einer Schlüsselrolle. «Niemand weiß, was mit Syrien passieren wird», sagte der Republikaner bei einer Pressekonferenz in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida. «Ich glaube, die Türkei wird den Schlüssel zu Syrien halten.»
Trump sprach mit Blick auf die Türkei von einer «unfreundlichen Machtübernahme» in Syrien. «Die Türkei steckt dahinter. (…) Sie wollten es seit Tausenden von Jahren, und er hat es hinbekommen. Die Leute, die da hineingegangen sind, werden von der Türkei kontrolliert», erklärte Trump. Mit «er» meinte er offenbar den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan. An anderer Stelle sprach er von einem «sehr klugen Typen», ohne aber Erdoğan direkt zu nennen.
Der Grund ist der Sturz des langjährigen syrischen Machthabers Baschar al-Assad Anfang Dezember durch eine von Islamisten angeführte Rebellenallianz. Die Türkei hat in den vergangenen Jahren wiederholt ihre Sicherheitsinteressen im Nachbarland betont und dabei verschiedene Rebellengruppen unterstützt.
Auf die Frage, ob er die 900 derzeit in Syrien stationierten US-Soldaten abziehen wolle, reagierte Trump ausweichend: «Ich will nicht, dass unsere Soldaten getötet werden», sagte er. «Aber ich denke auch nicht, dass das jetzt notwendig sein wird.»
Abschweifungen und Anekdoten
Während der Pressekonferenz wurden Trump auch viele andere Fragen zur Situation im Nahen Osten und zu anderen Themen gestellt – seine Antworten schienen teilweise ungeordnet zu sein, er schweifte immer wieder ab, wiederholte sich und brachte verschiedene persönliche Anekdoten ein.
Auf die Frage nach möglichen präventiven Schlägen gegen iranische Atomanlagen oder einer Unterstützung Israels durch die USA für solche Aktionen blieb Trump vage: «Darüber spricht man nicht, bevor etwas passiert oder auch nicht.»
Seinen jüngsten Kontakt mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu bezeichnete der designierte US-Präsident als «sehr gutes Gespräch», ohne aber Details über geplante Maßnahmen preiszugeben. Mit Blick auf die Bemühungen zur Befreiung der Geiseln im Gazastreifen betonte er, man arbeite «sehr intensiv daran», sie zurückzubringen. Trump warnte außerdem, dass es «unangenehm» werde, sollten die Geiseln bis zu seiner Amtsübernahme 20. Januar weiterhin nicht befreit sein.