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Trump: USA haben Atomanlagen im Iran angegriffen

Im Nahen Osten tritt ein, was viele befürchtet hatten: Der Konflikt zwischen Israel und dem Iran weitet sich dramatisch aus.

Die USA haben laut US-Präsident Trump Atomanlagen im Iran angegriffen.(Archivbild)
Foto: Evan Vucci/AP/dpa

Die USA haben nach Angaben von US-Präsident Donald Trump Atomanlagen im Iran angegriffen. Man habe einen «sehr erfolgreichen Angriff» auf drei Anlagen verübt – einschließlich auf die unterirdische Uran-Anreicherungsanlage in Fordo, teilte Trump auf seiner Plattform Truth Social mit. Daneben seien auch die Standorte Natans und Isfahan angegriffen worden. Die Angriffe seien nun abgeschlossen. Alle beteiligten Flugzeuge befänden sich sicher auf dem Heimweg. 

«Herzlichen Glückwunsch an unsere großartigen amerikanischen Kämpfer», schrieb Trump. «Es gibt kein anderes Militär auf der Welt, das dies hätte tun können.» In Großbuchstaben fügte er hinzu: «JETZT IST DIE ZEIT FÜR FRIEDEN!»

Der israelische Armeesender hat gemeldet, dass die USA Israel vor dem Angriff im Iran über den Plan informiert haben. Laut dem gut informierten israelischen Journalisten Barak Ravid wurden Tarnkappenbomber vom Typ B-2 eingesetzt, wie er auf der Plattform X unter Berufung auf einen hochrangigen israelischen Beamten berichtete. Diese Flugzeuge sind die einzigen, die schwere sogenannte Bunkerbrecher-Bomben abwerfen können.

Wie sich der Krieg entwickelt hat

Israel hat in den letzten Tagen Ziele im Iran angegriffen – darunter Atomanlagen, hochrangige Militärs, Atomwissenschaftler, Verteidigungsstellungen, Ziele in Städten sowie Öl- und Erdgasfelder. Das erklärte Hauptziel ist es, die Islamische Republik daran zu hindern, Atomwaffen zu entwickeln. Der Iran hat mit Gegenangriffen auf Israel reagiert.

Trump hat am Donnerstag angekündigt, dass innerhalb von zwei Wochen eine Entscheidung über eine mögliche Beteiligung der USA am Krieg getroffen werden soll. Zuvor hatte er versucht, den Iran durch Verhandlungen von seinem umstrittenen Atomprogramm abzubringen. Ursprünglich war eine weitere Runde der Gespräche zwischen den USA und dem Iran, vermittelt vom Oman, für den vergangenen Sonntag geplant gewesen – jedoch wurden diese Pläne durch Israels Angriffe zunichte gemacht.

Der Konflikt zwischen den beiden Erzfeinden stellt eine bedeutende Eskalation der bereits dramatischen Lage im Nahen Osten dar. Seit dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober 2023 führt Israel Krieg gegen die Islamisten im Gazastreifen. Zwischenzeitlich hat Israel auch die mit dem Iran verbündete Hisbollah-Miliz im Libanon bombardiert.

Hilfe mit Bunkerbrecher-Bomben?

In den vergangenen Tagen hatten Experten argumentiert, dass Israel sein Kriegsziel, das iranische Atomprogramm zu zerstören, ohne Unterstützung des US-Militärs nicht erreichen könne. Fordo, eine der wichtigsten iranischen Atomanlagen, liegt tief in einem Berg und könnte laut Fachleuten nur mit den größten sogenannten Bunkerbrecher-Bomben im US-Arsenal zerstört werden. Israel besitzt weder diese schweren Bomben noch die für den Abwurf erforderlichen großen Militärflugzeuge.

US-Medien hatten am Samstag (Ortszeit) berichtet, dass die Tarnkappenbomber ihren regulären US-Luftwaffenstützpunkt Whiteman im Bundesstaat Missouri verlassen haben. Mehrere dieser Flugzeuge des Typs B-2 hätten sich auf den Weg nach Westen über den Pazifik begeben, berichteten das «Wall Street Journal» und die «Washington Post» unter Berufung auf Regierungsbeamte und Flug-Tracking-Dienste. Das «WSJ» wertete das als Zeichen dafür, dass die US-Regierung die Tarnkappenbomber für den Fall eines möglichen Angriffs auf den Iran in Stellung bringt. Mit einem so schnellen Angriff hatten Beobachter allerdings nicht gerechnet. 

In den vergangenen Tagen hat das US-Militär Israels Verteidigung unterstützt, insbesondere durch das Abschießen ballistischer Raketen, die aus dem Iran abgefeuert wurden. Die US-Regierung betonte jedoch zunächst, dass sie sich nicht an den Kampfhandlungen zwischen Israel und dem Iran beteiligt. Der Schutz der eigenen Truppen in der Region hat oberste Priorität. Laut US-Medienberichten sind derzeit insgesamt etwa 40.000 Soldaten auf den Stützpunkten des US-Militärs in der Region stationiert, darunter im Irak, in Katar und in Kuwait.

Aufgrund der Krise im Nahen Osten reiste Trump am vergangenen Montag (Ortszeit) vorzeitig vom G7-Gipfel in Kanada ab. Während seines Besuchs hatte er bereits kryptische Warnungen an die Iraner gerichtet und alle Einwohner der Hauptstadt Teheran zur Flucht aufgefordert.

In den letzten Tagen hat das US-Militär allmählich seine Präsenz im Nahen Osten erhöht und nach und nach zusätzliche Ressourcen in die Region verlegt. Trump hatte eigentlich das Ziel, die USA nicht in neue Kriege zu führen.

dpa